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448 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 8. Heft. (August 1897.)
ihm", berichtet das Buch der Bücher. [Von dem „Alten
Fritz" munkelt man Aehnliches.]
So viel steht fest, dass der von den materialistischen Gelehrten
, die nur das anerkennen, worauf sie mit der Nase
gestossen werden, geläugnete Odmagnetismus (= Lebens-
kraft) im ganzen Naturgetriebe eine ausserordentlich
wichtige, wenn nicht die allerwichtigste Bolle spielt.
Spukhaftes ans Nataly von Kschstrnth's
„Verbürgten Geschichten".
Referirt und mit Anmerkungen versehen
von Gr. C. Wittig.
III.
(Fortsetzung von Seite 388.)
In der darauf folgenden Debatte über diese Vorgänge
wird die Scheu der meisten Menschen, von unerklärlichen
Erlebnissen zu sprechen, weil die Schulweisheit sie in Acht
und Bann gethan und dekretirt habe, 'es müsse sich Alles
aufklären, denn Spuk und Gespenster gebe es eben nicht',
als die Ursache ihres Schweigens erörtert. Und doch sei
es ein Zeichen höheren Muthes, sich weder vor dem Spott
der Mitmenschen, noch vor dem Grauen vor einer Geisterscheinung
zu fürchten. Die Verfasserin schiebt „dem
Humbug manch spiritistischer Veranstaltung, den Betrügereien
mancher geisterbeschwörenden Hochstapler" die
meiste Schuld zu, dass „dem ernsten Forscher leider der
Weg versperrt und erschwert, — ja seine Bemühungen
geradezu vereitelt werden." Wir erachten das nicht für
stichhaltig. Die Führer des Spiritismus kennen sehr gut
ihre Leute und wissen zwischen Echtem und Unechtem sehr
wohl zu unterscheiden. Aber oft haben auch sie schon von
Betrug und Entlarvungen gesprochen, wo keine solchen
vorhanden waren, wie das neueste Beispiel von Eusapia
Paladino mit den englischen Gelehrten und das der Mrs.
d'Esperance in Helsingfors bezeugt. Für Humbug und Betrügereien
ist doch wahrlich der echte Spiritismus nicht
verantwortlich.
Aber die Verfasserin lässt dafür den Commandanten
der Wartburg, Herrn v. A., für ein Erlebniss in Nr. 29 des
„Neuen Blattes" tapfer eintreten, welches allerdings Wenigen
glaubhaft erscheinen wird, aber doch auch noch seine
Parallelfälle hat, besonders das Erlebniss Napoleon!s mit
der „Weissen Frau" im Schlosse zu Bayreuth (s. „Psych.
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