Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 466
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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466 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 9. Heft. (September 1897.)

Gegen jede Erwartung und Berechnung fiel ihr die Hand
mit dem Bleistift automatisch auf das Datum des 22. Mai,
und da sie dies als unrichtig annahm, so hielt sie eine
übersinnliche (animistische oder spiritistische) Beeinflussung
für ausgeschlossen. De facto aber stellten sich die Wehen
am 22. Mai um 2 Uhr Nachmittags ein, verdichteten sich
von 8 Uhr Abends an mit rascher Aufeinanderfolge und
grosser Heftigkeit und endeten glücklich den 23. Morgens
um 7 Uhr 11 Minuten, nachdem die Angehörigen schon in
sehr grosse Besorgniss gerathen waren. .

2) Im Mai 1897 wurde ich sammt meiner Gemahlin durch
einen länger währerjden Besuch unserer liebevollen Grossmutter
Fanny von Siauduar erfreut,*) welche uns während
ihres Aufenthaltes folgende zwei Erlebnisse, für deren
Wahrheit sie mit ihrer Ehre einsteht, mittheilte: — „Als
ich noch Mädchen war, lebte ich in Warasdin bei meinen
Eltern. Oefters hörte ich von meinen Jugendfreundinnen
und auch älteren Personen, dass man, wenn man am
St. Andreastage fastet und sich mit dem Wunsche niederlegt,
im Traume den zukünftigen Gatten zu sehen, diesen Wunsch
auch erfüllt sieht. Als ich nun circa sechzehn Jahre alt
war, fastete ich am St. Andreastage, und diese Nacht träumte
mir auch wirklich, wie ein Bettler von mir ein Almosen
verlangte, und als ich ihm eine Gabe reichen wollte, kam
der Grossvater, angethan mit seinem Radmantel (wie er
ihn gewöhnlich trug), und winkte mir mit der Hand ab,
welche Geste soviel zu bedeuten hatte, dass er anstatt
meiner dem Bettler das Almosen geben wolle. Als ich
erwachte, lachte ich über den Traum, da ich eher Alles
glauben konnte, als dass Dein Grossvater je mein Mann
werden könnte. Ich kannte ihn erstens nur vom Sehen
her, zweitens war er damals 50 Jahre alt, also 40 Jahre
älter als ich, drittens hatte er fünf lebende Kinder und
viertens war er glücklich verheirathet, und seine
Gemahlin (Deine Grossmutter) erfreute sich zu
jener Zeit der besten Gesundheit

Was Wunder also, dass ich positiv von der Unrichtigkeit
dieses Aberglaubens überzeugt wurde und als Spass
meinen Freundinnen erzählte, wie mir der Traum entweder

Fallen sichere Auskunft ertheilt haben. Viele benutzen auch das
ungefähre Aufsehlagen einer Bibelseite oder -Stelle zu solcher
Frophetie, welche selbstverständlich nur bei Eintritt eines gewissen
medialen Trance-Zustandes zuverlässige Resultate ergiebt. —

Der Sekr. d. Red.
*) Vergl. „Psych. Stud." Mai-Heft 1897 S. 220 ff. ihre „Vision
eines Doppelgängers". — Der Sekr. d. Red.


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