Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 468
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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468 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 9. Heft. (September 1897.)

Sicherheit mitnahm) vor dem Wagen her. Als wir bei jenem
Punkte angekommen waren, von welchem aus wir schon
früher zwei Mal die erleuchteten Fenster des Schlosses
sahen, sagte mir der Bauer: — „Jetzt sehen Euer Gnaden
die erleuchteten Fenster des Schlosses, und da hier kein
Seitenweg abbiegt und man auch die Fenster nicht mehr
aus den Augen verlieren kann, so ist meine weitere
Begleitung unnöthig." —

Ich ging aber in diesen Vorschlag nicht ein, sondern
nöthigte den Bauer, sich zum Kutscher zu setzen, da wir
uns gerade von diesem Punkte an unter den unbekannten
Berg verirrten, und da kamen wir schon nach fünfzehn
Minuten zu Hause an. Während des ganzen Weges waren
aber die erleuchteten Fenster des Schlosses ganz gut
sichtbar. Da mir dieser Vorgang unerklärlich blieb, denn
der Kutscher war ja ein Einheimischer und auch mir war
in der Umgebung jeder Strauch bekannt, so vergass ich
ihn auch nie. Ich habe nur noch zu bemerken, dass am
selben Wege ein Weingärtenhüter ein Jahr zuvor ermordet
wurde." —

Ich überlasse es dem Scharfsinn der geehrten Leser,
aus den angeführten Begebenheiten entweder den mystischen
Kern herauszuschälen, oder sich die ersten zwei Falle durch
den Alles erklärenden Zufall und den letzten durch die
Verscblafenheit des Kutschers oder dem Aehnliches erklären
zu wollen. Was mich betrifft, so bin ich überzeugt, dass
die erste und zweite Begebenheit ein übersinnliches Wahrnehmen
vollauf beweisen, der dritte Fall aber wohl durch
eine feindlich gesinnte, übersinnliche, intelligente Einwirkung,
mit anderen Worten, transscendentaler Suggestion erklärbar
ist. Da ich diese Begebenheit aber nicht selbst erlebte, so
kann ich natürlich diese Erklärung nicht als die einzig
richtige hinstellen.

4) Als ich mich mit dem Spiritismus zu beschäftigen
anfing, hielt ich wöchentlich zwei Seancen und war von
deren Resultaten so entzückt, dass sich mein Gesprächsthema
, wenn ich mit Freunden zusammentraf, gewöhnlich
auf den Spiritismus und seine Phan omene bezog. Mein
Freund, Bezirksadjunct und kroatischer Schriftsteller
Stjepan Lukic, Hess sich nie vollkommen überzeugen, und
so üatte ich mit ihm sehr oft freundschaftliche Controversen.
Als wir eines Abends auf der vollkommen menschenleeren
Promenade zwischen 10 und 11 Uhr promenirten und ich
ihn gerade mit dem ganzen Feuer meiner Ueberzeugung
von der Existenz spiritistischer Thatsachen überführen
wollte und er mir zu widersprechen anfing, bemerkten wir


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