Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 484
(PDF, 203 MB)
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484 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 9. Heft, (September 1897.)

Spuk endigt erst mit der Ablieferung des Spinnrads.*) —
Im Magikon III, 240 ff. liest man von einem „Spuk in
Söptett, wo die längeren Beunruhigungen mit einem Sehlage
aufhören, als man am Hauptorte des Eumors eine weisse
Schnur findet und verbrennt.

Und jetzt kommen wir auch zu den oben schon
erwähnten „verzauberten Gegenständen", durch
welche man Spuk in Häuser hineinbannen, Krankheiten
oder Besessenheit „anzaubern" kann. In der „Sphinx" (IV.
127 ff.) hat Herr Graf Carl zu Leiningen-Billigheim die Beschreibung
eines Spukes, der in einem Pfarrhause wüthete,
gegeben, welcher augenscheinlich an im Kamin eingemauerte
Gegenstände, einen beschriebenen Papierstreifen, ein Schnupftuch
, zwei ovale Steine und ein altes, schwarzes Barett gebunden
war. In die Steine waren je fünf Kreuze eingegraben,
auch das Taschentuch war eigens präparirt. Der Graf nimmt
die Steine mit sich in's Schloss, und von dem Augenblick
an zieht sich der Spuk auch dahin. Auch das 11. und
12. Kapitel des IL Theiles des „Malleus Maleficarum"
(Hexenhammers) schildert ausführlich, wie die Hexen durch
solche Gegenstände — die gewöhnlich unter der Schwelle
vergraben werden — den Menschen Krankheiten anzaubern
. — Pfarrer Blumhard findet bei der Besessenen
Gottliebe DittuSj bei der sich auch viele Spukgeräusche
zeigen, in der Oberschwelle der Kammerthür ein Pergament
, altes Geld, ferner eine Schachtel mit Kölbchen
(Kreide), Salz, Knochen, endlich Papierchen, Pülverchen
und Vogelbeine. Mit vollem Recht schüesster: — es müsse
hier eine „Schwarzkunst" geübt worden sein.1) — Die
Wirkung solcher verzauberter Gegenstände beruht entschieden
auf dem magnetischen Muidum, mit dem dieselben
imprägnirt sind, und von welchem schädigende .Fernwirkungen
ausgehen, wenn die Willensrichtung des Magnetiseurs (der
Hexe z. 15.) eine feindselige gewesen ist. Derartige Gegenstände
können auch nach dem Tode des Hexenmeisters
ihre Wirkung bewahren, da sie ja mit den ursprünglich
vom bösen Willen vergifteten, materiellen Ausscheidungen
(„Prana") behaftet bleiben. (Das Gegenstück dazu finden
wir in den Amuletten und den sympathetischen
Kuren.) Kiesewetter erinnert mit Recht an die „todte

*) Man vergl. hierzu über „Das Spinnen der Hexen" in „Psych.
Stud." Oktober-Heft 1886 S. 468 ff, — Der Sekr. d. Red.

*) TL Mandel: — „Der Sieg von Möttlingen." S 21 und 25. —
[Man vergi. hierzu noch Friedrich Proy'B Artikel „über Zauber und
Zauberei" in „Psych. Stud.« September-Heft 1896 S. 425 ff. — Der
Sekr. d. Red.j


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