Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 497
(PDF, 203 MB)
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Wittig: Die Natlvität oder das Horoskop.

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stehenden Kriegsvolk der Ergebenheit an Wallenstein nicht
ganz sicher ist, glaubt er seine Soldaten 'in guter Devotion'
zu haben; 'die Regimenter will ich schon in der Verfassung
halten, dass man auf den Fall sich derer bedienen kann/
Und wie weit auch sein Unterbefehlshaber, jener Freiberg,
[der sein Leben jedenfalls durch verrätherische Aussagen
gegen seinen Chef erkauft hat,] in die Sachen eingeweiht
war, hat dieser doch selbst durch die That gezeigt, indem
er sich, als man ihn angriff, ohne Bedenken unter den
Schutz des Herzogs und seiner 'Konföderirten', der Kurfürsten
von Sachsen und Brandenburg, stellte. Es ist ja
wohl möglich, dass für den Grafen Schaffgotsch als eifrigen
Protestanten und gleichzeitig als schlesischen Magnaten die
Pläne Wallenstein!* viel lockendes gehabt haben, insofern
dieser im Gegensatze zu der am Hofe Ferdinand^
herrschenden Partei, welche den kaiserlichen Absolutismus
und die vollständige Ausrottung des Protestantismus
anstrebte, die Zurückführung des Zustandes von 1618
verhiess. Wie es scheint, war dann auch dem Grafen eine
hervorragende Rolle gerade in seinem Heimathlande
zugedacht. Wenigstens hat sich unter seinen Papieren eine
Art von Merkzettel, von seiner eigenen Hand geschrieben,
vorgefunden, welcher in grosser Kürze die verschiedenen
Punkte zusammenstellt, auf welche man sein Augenmerk
zu richten haben werde, was man z. ß. von der Stadt
Breslau und den verschiedenen Pürsten werde begehren, wie
viel Volk dann noch werde im Lande bleiben müssen und
dergleichen, allerdings insgesammt in Formen, die wohl auch
in einem für den Schreiber nicht direct kompromittirenden
Sinne gedeutet werden konnten. Aber mag der Graf auch
wirklich in die Wallenstein'schen Pläne ernstlich verwickelt
erscheinen, so werden wir doch uns immer hüten müssen,
mit unseren Augen die Begebenheiten jener Zeit anzusehen
und unseren Maaszstab von Recht und Pflicht an die
damaligen Persönlichkeiten anzulegen. In den langen
Kriegszeiten hatte sich manches gelockert, und der Kaiser
selbst hatte, als er Wallenstein zum zweiten Male unter so
ganz ausserordentlichen Bedingungen mit dem Kommando
betraute, sehr abnorme Verhältnisse geschaffen. Die Officiere,
welche auf des Friedländers Kredit hin aus eigenen Mitteln
Regimenter ausgerüstet, und die des Kaisers Befehl ganz
an diesen wies, mochten leicht dahin kommen, des Kaisers
über dem Feldherrn zu vergessen, und wenn von ihnen
manche sich hatten bereit finden lassen, an Plänen theil-
zunehmen, darauf ausgehend, dem Kaiser [doch wohl
weniger, als den Jesuiten] eine andere Politik auf-

Payohinche Studien, September 1897. 32


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