Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 502
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0510
502 Psychische Studien. XXIV Jahrg. 9. Heft. (September 1897.)

mehr... Seine Mutter weint noch um ihn... Er, der [jetzt]
Bruder Benedictinus [Genannte], hat von Jugend auf in die
Zukunft gesehen. . . So betet er: — 'Herr, wenn Du lebst
und Du bist ein Gott, der regieret über Lebendige und
Todte, — warum lassest Du mich richten? Warum richtet
mich Deine Hand nicht, warum richtest Du mich nicht
selbst und nimmst das Leben nicht Ton diesem Körper?
Herr, warum streckst Du Deine rächende Hand nicht aus
über diese Bösewichte? Muss es denn also sein? So mach*
ein Ende und nimm die Ketten und die Last von mir!' —
Seine Ketten, sie klirren, und sein Essen erhält er nur durch
eine Oeffnung, und seine Hände, die ringt er W (Medium
thut die Hände unterhalb der Brust) zusammen. Das ist
nur Haut und Knochen; die Kutte hängt ihm auf fast fleischlosem
Körper. — Seine Kutte ist weiss, und der Kragen ist
schwarz, und die Beine sind barfüssig; aber sie haben kein
Fleisch mehr; sie sind nur noch Bein. — Ich möchte ihm
'Gute Nacht' sagen, aber er kann seine Hand nicht durchstrecken
; er kommt nur mit den (Finger-)Spitzen dahin (an
die Oeffnung). Bald ist seine Erlösung vollbracht: — Bios
noch elf Tage in's neue Jahr hinein, dann ist er befreit,
weil er den Anfang macht. Aber im nächsten Jahrhundert
wird man erst wissen, wo er geendet hat; den Augen wird
es nicht verborgen bleiben. Es wird an's Licht gebracht
und verrathen werden durch seine mitgefangene Begleiterin,
die auch den Schleier trägt, welche in Folge eines Brandes
entkommen wird. Sie wird ihn noch lange überleben, —
aber wenn ihr Haar weiss ist, dann wird sie erst sagen
können, wo einstmals er hingekommen, und was aus ihm
geworden war. . . Ihr geht's besser wie ihm; sie wird
gepflegt, nur ist sie vor aller Augen verborgen." —

Angenommen, die Vision der Sibylle beruht auf realer
Basis, so möchte doch Referent selber von verschiedenen
Fragen die aufwerfen — und wohl zugleich mit manchem
der verehrten Leser: — Warum giebt die Clairvoyante den
Ort der Gefangenschaft des unglücklichen „Johann Orth"
nicht an, damit derselbe eventuell befreit, der ganze mysteriöse
Sachverhalt klar gestellt wird und die Uebelthäter bestraft
werden, — und weshalb wird hier ihrem hellsehenden Geiste
etwa ein Hemmniss vorgeschoben? Warum wird die Weissagung
in Betreff des Inhalts so wie vorliegend gegeben
und nicht anders? Wer mag darüber etwas sagen?

Anmerkung des Sekretärs der Redaction« — Wir

geben diesen Bericht, trotz bereits mehrfach erfüllter Prophezeiungen
dieser begabten Seherin, dennoch nur mit grossem


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0510