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518 Psychische Studien. XXIY. Jahrg. 9. Heft. (September 1897.)
„Psych. Stud.« November-Heft 1888 S. 481 ff.). Wenn das
wahr ist, könnte auch trotz des hinzutretenden Alpdrucks
aus Indigestion, der sich doch beim Herrn Geheimrath
schon vor seinem berichteten Erwachen genugsam bemerkbar
machte, auch noch ein „gespenstiger Bär" erschienen sein.
Dergleichen Thatsacben lassen sich doch auch hier schwerlich
durch blosse mehr oder weniger gelungene und einleuchtende
Erklärungen hinweg disputiren.
Gr. C. Wittig.
Kurze Notizen.
ä) Ein Gesetz der Todten. — Bitte, gelegentlich
dem Herrn Aksakow mittheilen zu wollen, dass in der
Sitzung mit Mrs, d'Esperance am 25. November 1895 die
Frau von Bille-Ddhl ihren Gatten deswegen nicht küssen
konnte, weil es ein Gesetz der Todten ist; — küsst ein
Todter einen Lebenden f da gehört binnen kurzer Zeit der
Lebende dem Todtenreiche an. Auch die Todten haben
ihre besonderen Gesetze. — Buriäs, 15. Juli 1897.
JS7. Lestyäh. — Wir würden erfreut sein, wenn Herr
Lestyäh uns den Ursprung und die nähere Begründung
dieses Gesetzes mittheilen wollte. Die Red.
b) Herr Dr. Walter Bor mann in München schreibt
uns unter'm 18. Juli er. Folgendes: — „Von neueren
mystischen Thatsachen ist für mich lange nichts so wichtig
gewesen wie die mehrfachen Wahrsagungen von dem grossen
Pariser Brandunglück. Sie schienen durch gute Zeugnisse
ausgezeichnet verbürgt zu sein. Höchst auffallend war mir
nun aber die letzte Notiz, welche den ,genauen Bericht des
Grafen de MailW über die Vorhersagungen der MUe. Couidon
aus dem „Temps" anführt (Juli-Heft der „Psych. Stud.")
im Vergleich zu der früheren Notiz (Juni-Heft der „Psych.
Stud.")> die sich ebenfalls auf eine Veröffentlichung des
Grafen de Maitie im „Temps" beruft. Die beiden Darstellungen
stimmen nicht. Der Graf Mailli führt nach dem Juni-Heft
Verse an, in denen die Seherin schon ein Jahr zuvor das
Unglück prophezeit haben soll; nach dem Juli-Heft indess
weiss Graf Maille nur von einigen Sätzen der Seherin in
Prosa zu berichten. Hat der Graf Mailli sich denn zwei
Mal im „Temps" vernehmen lassen? Das scheint nicht,
und wenn das so wäre, würde er sich selber widersprechen.
In einer Fussnote zu S. 392 sprechen Sie selber nur von
den „Versen, in denen die Seherin gesprochen haben soll"
laut der Wiedergabe des Herrn Mummert im Juni-Hefte.
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