Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 533
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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v.Krasnicki: Erfahrungen a. d. Gebiete des automat. Schreibens. 533

hätte. — Wir haben hiermit eine Thatsache vor uns, —
(die Vertrauenswürdigkeit der Zeugen steht „bombenfest!")

— welche in spiritistischer Hinsicht sehr werthvoll ist;
denn meines Erachtens sind nur drei Erklärungen dieses
Falles möglich: — 1) die Uebereinstimmung ist blosser
Zufall; 2) momentanes Hellsehen des „Unbewussten", während
das Medium gemächlich beim Tische sitzt und ruhig auf
die Fortsetzung der Schrift wartet; 3) die spiritistische
Erklärung. Das Urtheil darüber, welche von diesen
Erklärungsarten in dem oben berichteten Falle als die
natürlichste und am wenigsten gezwungene erscheint, überlasse
ich getrost meinen verehrten Lesern.

Interessant ist auch die Aufklärung über die Bemerkung:

— „Ich soll suchen kommen," — welche Herr Basler
zur Zeit, als seine Hand diese Worte niederschrieb, selbst
nicht verstand. Frau T., welche in ihrem Töchterchen ihre
einzige Lebensfreude verloren hat, pflegt in einer rührenden
Fiction (oder nicht Fiction ?) die Verstorbene stets in ihrer
Nähe zu wähnen, so dass sie z. B., wenn ihr etwas erstaunlich
vorkommt, manchmal laut sagt: — „Schau her, Steffi,
was sagstDu dazu?" — oder dergl. Diese Gewohnheit der
Frau T. war Herrn Basler unbekannt; er erfuhr sie erst
nach der Niederschrift von seiner Schwester. Frau T.
erinnerte sich dann auch, damals, als sie die Jacke gesucht
hatte, in gewohnter Weise vor sich hin gesprochen zu
haben: — „Schau nur, Steffi, wo die Jacke wieder ist!
komm; such' mit!" —

Am Abend des 8. Dezember, während noch Fräulein
Basler bei Frau T. zu Besuch war, machte Herr Basler
nochmals einen Schreib versuch, und nachdem sich Steffi T.
alsbald gemeldet hatte, fragte er sie: — „Ist JosepMne fdie
Schwester des Herrn Basler] bei Deiner Mutter?" —
Antwort: — „Ja.",— Er: — „Hat Josephine Alles erzählt?"

— Antwort: — „Ja." — Er: — „War es richtig?" —
Antwort: — „Ja." — Er: — „Was machen sie jetzt?" —
Antwort: — „Deine Schwester weiss nicht, dass ich schreibe.
Sie ist im zweiten Zimmer und isst Zuckerwerk." — Diese
letztere Angabe bezüglich des Zuckerwerks bewahrheitete
sich nicht. Herr Basler macht ihr dieserhalb am nächsten
Tage Vorwürfe von vielleicht allzugrosser Strenge, worauf
gar keine Antwort erfolgte, sondern nur verschlungene
Linien gezeichnet wurden und schliesslich die Worte: —
„Schreibe nicht" — hingeworfen wurden. Am Abend
desselben Tages abermals mit Vorwürfen bezüglich des
nicht der Wahrheit entsprechenden Zuckerwerks empfangen,
schrieb sie: — „Ich lüge nicht. Ich bin nicht so wie die


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