Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 535
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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v, Krasnicki: Erfahrungen a. d. Gebiete des automat. Schreibens. 535

auf ihre Stellung und dergl. hält auch Viele zurück, von
solchen Dingen zu erzählen, oder gar ihre Namen in einer
Zeitschrift nennen zu lassen. Ich erwähne also zunächst,
dass sowohl die frühere, als auch die jetzt bei Fräulein
Basler (heute Frau M.) in Dienst stehende Magd automatische
Schriften lieferte, deren Inhalt ihre normalen „tagwachen"
Kenntnisse weit überstieg. Die derzeit bei Frau M. be-
dienstete Magd schreibt mediumistische Antworten und
Auskünfte auf von Frau M. gestellte Fragen über Dinge
und Angelegenheiten, von denen sie (die Magd) absolut
nichts wissen kann. Zu wiederholten Malen wurden auf
diese Weise auch Vorkommnisse und Thatsachen berichtet,
die nicht nur der Magd, sondern auch Frau M. selbst
unbekannt waren, und welche erst nachträglich als der
Wahrheit entsprechend konstatirt wurden.

Frau H. schreibt ebenfalls automatisch und zwar völlig
unbewusst; sie braucht während des Schreibens gar nicht
aufs Papier zu sehen, kann während desselben sogar ein
Gespräch führen. Das Zusammenpressen der Finger um den
Bleistift, sowie die krampfhaften Verdrehungen der Hand
treten bei ihr in derselben Weise auf, wie bei Fräulein
Basler. Einleitende Kritzeleien kommen bei ihr nicht vor.
Einen Schreibdrang, wie er l^ei Fräulein Basler erscheint,
hat sie noch nie verspürt, doch fühlt sie, wenn sie sich, um
einen Schreibversuch zu machen, zum Tische setzt, ein eigentümliches
Ziehen im Arm, bevor „es" zu schreiben beginnt.
Ihre automatischen Schriften sind sehr kurz und unbedeutend.
Als Urheber derselben meldet sich immer derselbe Spirit. —
Auch der Sohn der Frau H. schreibt zuweilen automatisch.

Fräulein V. schreibt seit circa l1/* Jahren. Es meldet
sich bei ihr stets derselbe Spirit. Schreibt selten, aber
dann viel.

Fräulein D. schrieb und zeichnete mit der Planchette,
hat es aber weiterhin nicht mehr versucht.

Fräulein M. schrieb völlig unbewusst, Ihre Eltern,
denen die Sache unheimlich vorkam, verboten ihr weitere
Versuche.

Herr D. und Herr G. schreiben ebenfalls, wollen aber
die Sache aus leicht begreiflichen Gründen nicht „an die
grosse Glocke hängen lassen." — Ein junges Mädchen
Namens S. schreibt, ohne zu wissen, was geschrieben wird;
sie sieht während des Schreibens gar nicht aufs Papier. So
konnte es denn bei einer Sitzung geschehen, dass mit ihrer
eigenen Hand eine Strafpredigt für sie selbst niedergeschrieben
wurde, Vorwürfe, Zurechtweisungen, dass sie
keine schlechten Romane lesen solle und dergleichen mehr,


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