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Dankinar: Präliminarien zu einer Theorie der Spukerscheinungen. 545
Dragonerofficier erzählt, wobei sogar die Hexe getödtet
wird und zwar durch einen Säbelhieb, der gegen die von
ihr exteriorisirten Odnebel geführt wird.1) — Man kann
also sagen: Das Hexenverbrechen bestand in schädigender
Fern Wirkung, in der Emission .des Astralleibes zur Ausübung
beunruhigender Praktiken und in gewissen Fällen auch in
Giftmischerei (Pesthexen). — b) Unbewusster Weise: —
wozu man alle Vorkommnisse wird rechnen müssen, wo .Fernwirkung
anzunehmen das viel complicirtere Erklärungsprinzip
wäre. Ich rechne hierher gewisse Vorgänge bei der
Seherin von Prevorst, wenn sie „aus sich herausgeführt4*
wird, der Esslinger, Grombach, Sänger u. s. f. Auch bei der
oft besprochenen Geschichte mit dem — „Steuert nach
Nordwest!"2) — muss man die unbewusste Sendung des
realen Astraikörpers annehmen, da ja sichtbare Spuren —
die Schrift — zurückbleiben. Die Frage nun, wo die fernwirkende
Gedankenübertragung aufhört und die Realität
des Phantoms ausgesprochen werden muss, kann hier nicht
erörtert werden; wer sich darüber eingehend unterrichten
will, der studire du Prefs klassische Schrift: — „Die
monistische Seelenlehre."
*) „Sphinx44 1898, XVII, 33 ff. — Man vergl. hierzu Nataly
v. Esehstruth's „Verbürgte Geschichten" — in „Psych. Stud." August-
Heft 1897 S. 448 ff.
2) Dieser merkwürdige Fall — ursprünglich enthalten in R. D. Owen'*
— „Footfalls on the boundary of another world" p. 242 ff. — ist in ebenso
fielen neueren Werken angeführt, als er verschiedenartig erklärt
wird. Perty in „Mystische Erscheinungen** II, 142 ff. giebt nauskopisches
Fernsehen und Fernwirkung als Erklärung; L. B. Heilenbach, der mit
sich in „Vorurtheile" III, 165 ff. noch nicht ganz einig ist, ob Fernwirkung
oder Biiocation vorliegt, entscheidet sich in „Geburt und Tod44
S. 82 ff. tür das Heraustreten des Meta-Organismus; E. v. Hartmann:
—- „Der Spiritismus** S. 101 — spricht von fernwirkender Schreib-
mediumschafti du Prel in „Monistische Seelenlehre" S. 244 entscheidet
sich für die Realität des Doppelgängers; Aksakow in „Animismus und
Spiritismus" II. Bd. 634 ff. rechnet es zu den telesomatischen Phänomenen,
nimmt also ein wirkliches, ausser körperlich es Wirken an, und
X. v. Schwerin in „Cbristenthum und Spiritismus*' endlich erinnert an
„Apostelgeschichte** XII, 9.
(Schluss folgt)
Psyohliohe Studien. October 1897.
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