Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 548
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1897/0556
548 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 10. Heft. (October 1897.)

Einem Jeden das Seine!

Eine Replik auf den Artikel: — „In Sachen des Animismus"
von Dr. Richard Wedel. (Siehe „Psych. Stud." Juli-Heft 4897.)

Von Hermann llandrieh in Brooklyn, New York.

Ich stand im Begriff, nachstehende Erwiderung dem
Herrn Sekretär oberwähnter Zeitschrift einzusenden, als mir
von freundlicher Hand ein Exemplar des „Spiritist"*) zukam.
Was diesem Organ für mich besonderen .Reiz verleiht, ist
dessen Verlagsstelle „Zürich", an dem ich mit allen Fasern
meines Herzens hänge, nicht sowohl weil ich daselbst das
Licht der Welt erblickt habe, sondern weil es eben nur
ein Zürich giebt Dass die Erwiderung etwas post festum
erscheint, mag mit den Worten Illo's: — „Spät kommt ihr,
— doch ihr kommt, der lange Weg entschuldigt euer
Säumen48, — begründete Entschuldigung finden.

Der in Frage stehende Artikel hat insofern seinen
Zweck erreicht, als er wissenschaftlich darlegt, dass die
absolute Herrschaft des Materialismus gebrochen und
derselbe nur noch auf seiner speciellen Domäne das Scepter
zu führen berechtigt ist. Ferner, dass die dem Menschen
eigene Seele telenergisch sowie telepathisch zu wirken vermag,
und vor allem, dass er die Leser zum Nachdenken und
Schlussfolgern animirt. Was ich dagegen bezwecke, ist, im
Gegensatz zu der Ansicht des Herrn Verfassers darzuthun,
dass der Animismus, eventuell die Function des organisirenden
Prkzips und die Exteriorisation des Doppelgängers, d. h.
die unter günstigen Bedingungen auf das normale Sehvermögen
reagirende Astralhülle unseres Ego, und dessen
Kundgebungen keineswegs bedingungslos an Stelle der als
spiritistische Manifestationen bekannten Phänomene gesetzt
werden dürfen. — Denn beide bestehen zu Recht.

*) Der Redaktion der „Psych. Stud." ist bis dato noch kein
Exemplar dieser neuen Zeitschrift zu Gesicht gekommen, wohl aber
eine leider durchaus nicht der Würde der Sache entsprechende, höchst
marktschreierische Anzeige derselben in einer Juli-Nummer der
„Deutschen Warte". In dieser figuriren für 10000 Mark Preise in
goldenen Taschenuhren, Uhr ketten, Musikkisten und Kunst-Bildern,
gesetzt auf Lösung eines Quadrat-Zahlenräthsels für jeden Abonnenten.
„Unsere Zeitschrift 'Der Spiritist'" —- heisst es da — „erklärt und
belehrt (sie!) Hypnotisiren, Träume, Seelen Wanderung, Magnetismus,
10 Arten von Zauber, Hexen, mit der Geisterwelt zu verkehren, Liebe,
Glück, Photographien von Geistern und vieles Interessante!" — Durch
solche verfängliche Reklame - Mittel herangelockte Abonnenten erscheinen
uns höchst minderwerthig für die Propaganda des echten
Spiritismus und werfen von vornherein auf die Tendenzen des Herausgebers
einer sich „spiritistisch" nennenden Zeitschrift ein sie nicht
verklärendes Licht.


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