Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 550
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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550 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 10. Heft. (October 1897.)

uns unterhielten: — die Einen uns belehrend, die Anderen
Trost und Aufmunterung in Fürbitten und Zuspräche
erhoffend, Andere mit dem Wunsche, Mittheilungen an
Angehörige durch uns übermittelt zu sehen, oder Aufschluss
über das Schicksal derselben zu erlangen. Freunde und
Fremde, Gelehrte und Indianer, Pietisten und Atheisten,
Glückliche und Unglückliche, Kinder und Bejahrte lösten
sich ab. Frau Umber selbst nahm während dieser Sitzungen
lebhaften Antheil an der Unterhaltung und dem Anliegen
ihrer Gäste aus der transscendentalen Daseinssphäre. Sie
Hess sich belehren, tröstete die Betrübten, freute sich mit
den Fröhlichen und verblieb mit seltenen Ausnahmen im
normalen Zustande, trotzdem anlässlich dieser, sowie anderer
Phasen, ihr die Vitalität theilweise zum Behufe des Zustandekommens
der Stimmen u. s. w. entzogen wird, während der
erwähnte Blechtubus den sich Offenbarenden als Schallfänger
das Sprechen erleichtert, trotzdem auch ohne denselben
pneuma-phonetische (d. h. von Geistern her ertönende
Schall-)Phänömene erzielt werden. Denn wenn sich z. B.
einer der Kontrolspirits des Mediums, „Sfciewaukee" mit
Namen, einstellte und das Bohr benutzte, so lag die Befürchtung
nahe, dass seine gewaltige Stimme die Aufmerksamkeit
der Nachbarschaft auf sich zog, während dem sich
Andere selbst mit Hülfe desselben nur schwer verständlich
zu machen im Stande waren. Ein jeder dieser mehr oder
weniger regelmässig sich einstellenden Besucher unterschied
sich vom Anderen durch die Stimme, deren Klangfarbe und
Charakteristik ebenso verschieden und nuancirt sind, wie
dieses bei uns Menschen diesseits des Grabes der Fall ist,
so dass es uns, sobald eine Stimme vernehmbar wurde, ein
Leichtes war, deren Träger als einen alten Bekannten oder
neu Eingetroffenen zu identiüciren.

Ob es nun wirklich diejenigen waren, für die sie sich
ausgaben, ist eine andere wichtige Frage, da die erwähnte,
sich stets gleichbleibende Charakteristik der Stimme sich
nicht auf den Ton oder die Klangfarbe bezieht, die den
betreffenden Wesen zur Zeit ihres Daseins vor ihrem Ableben
eigen war, sondern von dem Zeitpunkt an, da sie sich
als Revenants einstellten. — Dahingegen geht aus Folgendem
hervor, dass das Medium, oder wir selbst, keinen Antheil
an den Kundgebungen oder der Wahl der Besucher zu
nehmen vermochten; denn unter Anderem kam fast regelmässig
die verstorbene Ehefrau eines uns gemeinsamen
Freundes Samuel G...., deren Stimme beim ersten Laut uns
mit Entsetzen erfüllte, weil sie mit ihrem selbstsüchtigen
Geschwätz, das sich regelmässig auf ihren Ehemann bezog,


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