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566 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 10. Heft. (Ootober 1897.)
Leben und die zukünftigen Aspecten zu meiner Verwunderung
richtig gestellt hat. Das Meiste entzieht sieh als Privat-
erlebniss leider der Oeffentlichkeit. Ich vermochte ihm die
genaue Geburtsstunde anzugeben, welche zu einer gewisseren
Wahrsagung durchaus nothwendiges Erforderniss ist. So
hat er mir, was er doch durchaus nicht wissen konnte, die
furchtbar schwere Entbindung meiner Mutter von mir richtig
ermittelt: —„Die Geburt hat etwa zwölf Stunden vor dem
Neumond und ausserdem zur Zeit der Erdnähe des Mondes
(am 31. October 1834 Abends lO1^ Uhr) stattgefunden,
unterlag also recht heftigen dynamischen Einflüssen und
dürfte mit grosser Gefahr für Mutter und Kind verknüpft
gewesen sein."*) — Die kritischen Perioden meines Lebens
sind richtig angegeben: — „Juli—August 1872 hat sich eine
Wendung zum Besseren gezeigt. Das Jahr 1881 dürfte Ihre
Position befestigt haben. Die nächsten Jahre (nach 1896)
stehen die Aspecten für Erfolge sehr günstig, besonders
herrschen 1898 in dieser Beziehung gute Einflüsse, — wenn
nicht vorher Krankkeit dazwischen kommt.".. Das diesem
laufenden Jahre vorhergehend Gesagte stimmt auffallend
gut mit meinen wirklichen Erlebnissen überein. Aber ich
erhielt auch zeitweilig von ihm Prophezeiungen der nächsten
Zukunft, die ebenfalls eintrafen, so z. ß. gegen Ende 1896
und Anfang 1897 grosse geschäftliche Aergernisse, an die
zur Zeit des Horoskopstellens noch nicht im entferntesten
zu denken, war, und die alsdann wirklich zu meiner grössten
Ueberraschung eingetroffen sind. Dies Alles bestimmt
mich, für Herrn Kniepfs astrologische Kunst einzutreten,
die ja ein jeder Wissbegierige an sich selbst erproben
kann, Er ist ja wohl nicht der Einzige, der gegenwärtig
in diesem Gebiete thätig ist, aber jedenfalls der mit der
Leuchte mediumistischen Wissens und Könnens Ausgerüstete,
was Sachverständigen schon seine verschiedenen Artikel
offenbaren. „Probiren geht über Studiren", ist ein altes,
wahres Sprichwort, und ich habe zu viel Seltsames erlebt
und so viele Prophezeiungen somnambulen Hellsehens und
anderer psychischer Zustände erhalten,**) als dass ich an dieser
uralten Kunst, wenn sie nur richtig und mit Vorsicht ausgeübt
wird, noch besonders zweifeln könnte.
*) Hierüber wird der verheissene Artikel: — „Weiteres Spuk«
und Räthselhaftes aus meiner seligen Eltern und meinem eigenen
Leben" — noch einiges Nähere beibringen. —Der Bekr. d. Red.
**) Man vergl hierzu noch die in „Psych. Stud." Juni-Heft 1888
S. 286 das dem Kinde Katharina v. Mediä vora Astrologen Madncci
gestellte Horoskop und die August-Heft 1897 S. 464 erwähnte
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