Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 580
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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580 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 10. Heft. (Octoher 1897.)

den Mann mit dem Erdspiegel und dieser wusste unseren
Futterdieb, als er eines Sonntags Morgens mit einem Heubündel
davon ging, „fest zu machen." So gebannt, musste
er stehen zur Zeit des Kirchenganges, bis alle Kirchenbesucher
an ihm vorüber waren. Die H.h wollen die Erzählung
aus dem Munde einer Augenzeugin haben *)

17. Vergrabene Schätze.

Ein Mädchen, wenn ich mich recht erinnere, aus N.,
sah während einer Reihe von Nächten beständig ein kleines
Männchen, das sie aufforderte, an einen bestimmten Ort
mitzukommen. Sie folgte jedoch dem Aufgebote nicht.
Schliesslich aber sprach sie mit Anderen darüber, und diese
machten sich mit ihr auf nach dem bestimmten Ort. Dort
fanden sie unter einem Brette tief vergraben einen alten,
rostigen Bettwärmer, aber — leer. Im Volke sagt man, bei
solchen Schatzgräbereien „dürfe man nicht reden."**)

Auch in Wildbad wurde mir von einem „kleinen
Männchen" erzählt, das lange Zeit hindurch, zur bestimmten
Stunde, an einer Stelle gesehen worden sei, rastlos grabend.
Durch Anreden sei es verschwunden.

Ich will hier meine Berichte, die sonst endlos werden
würden, abbrechen. Ich bedauere es sehr, dass die Verhältnisse
mir nicht gestatteten, durch genauere Lokalforschungen
entweder die Wahrheit meiner Berichte zu erhärten, oder
Irrthümer zu widerlegen; auch dass es mir verboten war,
Orts- und Personennamen voll zu nennen. Bei der Auswahl
der Erzählungen leitete mich die Absicht, zu zeigen, dass
fast alle im Mittelalter bekannten Erscheinungsformen der
sogenannten schwarzen Magie auch heute noch vom Volke
erlebt, zum mindesten geglaubt werden.

Möge diese kleine Studie eine Anregung sein für jeden
Occultisten, der Gelegenheit hat, mit dem Landleben in
nähere Berührung zu kommen, selbst zu forschen und für
eine richtige Auffassung occulter Phänomene auf dem Lande
zu arbeiten. Die Wissenschaft der Ethnologie hat in den
gerümpelhaften Schaustellungen exotischer Wunderlichkeiten,
wie wir sie noch heute hin und wieder auf Jahrmärkten
finden, ihre wurzelhaften Anfänge erkannt.

Nun! Möge eine methodisch vorgehende Forschung die
Trümmer, die wir aus dem Gerümpel des Volksaberglaubens

*) Vergl. hiereu „Psych. Stud." Juni-Heft 1883 S. 252 und April-
Heft 1893 S. 223.

**) Vgl. „Psych. Stud." Sohatzgräberei durch ein Nonnengespenst
Februar-Heft 1887 S. 9J und kksewettefz Scbatzgräberei Januar-Heft
1887 S. 37 ff. —


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