Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 583
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Karze Notizen

583

Juli-Heft 1895 S. 315 ff. wie Januar-Heft 1896 S. 37 ff.
und April-Heft 1896 S. 190 ff. — Der Sekr. d. Red.

c) Andrie'* Schicksal. — Gar verschieden sind die
Vermuthungen über das Schicksal des kühnen Nordpolfahrers
Andrie, denn der vermeintliche Ballon, der sich nach grossen
Kontroversen als ein ausnahmsweise nicht stinkender Walfisch
herausstellte, gab vielen bedeutenden Köpfen viel zu
rathen und zu vermuthen. Die Resultate der Andrie'schen
Forschung und der Forschung nach Andrie sind bis heute
nicht bekannt geworden, und den Vermuthungen blühten
noch die schönsten Möglichkeiten, bis jetzt die Pythia
Berlins*) allen Combinationen mit hartem Weisheitsschluss
ein Ende machte. Einen Vorzug haben unsere modernen
Hellseherinnen vor ihren Vorgängerinnen voraus, das ist
die Actualität Sie halten sich streng an die Tageschronik
und können vielleicht, wenn sie ihre Fähigkeiten in dieser
Richtung hin ausbauen, noch zu ziemlicher Bedeutung im
Reeherchendienste gelangen. Miss Ferrum, die „Seherin an
der Spree" —, für den nächsten Colportage-Roman ein
glänzender Titel — hat nun über Andrie ihr letztes Wort
gesprochen, und zwar in Versen. Wir sind in der Lage,
das prophetische Poem der Berliner Clairvoyante mittheilen
zu können. Das Gedicht lautet: —

Schicksal der kühnen Nordpolflieger.

Sie haben viel gelitten ) In aussichtslosem Streben,

Sie haben hart gestritten, | Gekämpft ums nackte Leben;

In Hunger und zerschlagen gar | Hielt muthig aus die kleine Schaar.

Als dann die Kraft geschwunden, | Geschah's nach bitterm Eingen

In hundertsieben Stunden, | Dass sie hinübergingen;

Der ält'ste erst, der jüngste dann, | Als letzter bald der zweite Mann.

*

Was nie gedacht man hatte | Vor'm letzten Athemzuge:

Ihr Geist, der nimmer matte, | Stieg auf zum höchsten Fluge,

Vom Allerbarmenden befreit | Aus kurzem, aber schwerstem Leid.

Gott wird die Finder wecken, | Wenn Jahre auch vergehn;

Das Eäthsel aufzudecken, | Soll ich gen Norden sehn,

Wenn einunddreissigmal der Mond | In seinem vollen Licht gethront.

So, wie ich dann berichtet, | Wird man die Todten finden,

Wo eine Macht vernichtet, | Die nie wir überwinden;

Die stets den Menschen überwand, | Ob er auch lange widerstand.

Wo sie jetzt ruh'n im niedern | Bereich des letzten Strebens

Mit starren, blut'gen Gliedern, | Die jüngst noch so voll Lebens —:

Am Orte, der vorher gesagt, | Sieht man sie wieder, ach, und klagt.

*) Man vergl. hierüber noch ihr erstes Ferngesicht über Andree
in „Psych. Stud." September-Heft 1897 S. 524. — Der Sekr. d. Red.


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