Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 584
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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584 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 10. Heft. (October 1897.)

Also todtl — Traurig, aber wenn es die Fernem sagt,
so muss es wohl stimmen. Sie hat das Schicksal Andres
in einer nicht öffentlichen Seance in einer Vision gesehen
und sodann im selbigen visionären Zustand die Verse gedichtet
. Das mag letztere entschuldigen, und Andrie wird
sie hoffentlich, als „gut gemeint", nicht übel nehmen. („Das
Kleine Journal" Nr. 249, Berlin, ü. September 1897.)

d) Hellseher und Fernseher. Von Dr. Alfred Rose
(Grreifswald). — Ole Brakke hat durch seine Mittheilungen
an den Baron Oskar Dickson und die schwedische „Handelszeitung
" über das Schicksal und die Lage Andrie'* gegenwärtig
die Aufmerksamkeit der weitesten Kreise auf das
Hellsehen und Fernsehen gelenkt. [Man sehe hierzu noch
die Prophezeiung der Berliner Seherin de Fernem in vorhergehender
Kurzer Notiz.] Die Fähigkeit verborgene und
entfernte Zustände und Begebenheiten, unabhängig von Zeit
und Baum, wahrzunehmen, erscheint dem gesunden Menschenverstände
so unglaublich, dass die Annahme eines Schwindels
oder einer Komödie naheliegt. Aber mit dem Unglauben
allein ist eine Erscheinung nicht abgethan, die oftmals
beobachtet und von einwandsfreien Zeugen bestätigt worden
ist; denn die Fälle des Hellsehens und Fernsehens stehen
durchaus nicht vereinzelt da, sondern haben sich zu allen
Zeiten und in allen Ländern zahlreich wiederholt. — Einer
der interessantesten Berichte dieser Art aus dem Alterthum
betrifft Apollonius von Thyäna.*) Dieser lebte im ersten Jahr-
hundert der christlichen Zeitrechnung in Ephesus. In einer
Rede begriffen, hielt er plötzlich inne und stiess dann die
Worte hervor: — ,,Nieder, nieder mit dem Tyrannen!" —
Seine Zuhörer waren nicht wenig erstaunt, als er ihnen
mittheilte, dass soeben der Kaiser Domitian in Rom ermordet
worden sei. Er schilderte dann noch verschiedene Nebenumstände
, wie die vorhergehende Unterredung des Kaisers
mit den Mördern, und alle diese Angaben entsprachen der
Wirklichkeit. — Die Königin Margareta von Navarra erzählt
in ihren Memoiren: — „Meine Mutter, die Königin Katharina
von Mediei,**) lag in Metz gefährlich krank. Um ihr Bett sassen
der König Karl% mein Bruder, meine Schwestern und mein
anderer Bruder, der Herzog von Lothringen, mehrere Staats-
räthe und angesehene Damen, die für die Kranke alle
Hoffnung aufgaben und sie nicht verlassen wollten. Plötzlich

*) Vergl. über ihn „Psych. Stud." April-Heft 1896 S. 164 ff. -

Der Sekr. d. Red.

•*) Vergl. über sie „Psych. Stud." Novbr.-Heft 1882 S. 527, Juni*
Heft 1888 S. 286, Mai-Heft 1890 S. 239. — Der Sekr. d. Red.


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