Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 586
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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586 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 10. Heft. (Ootober 1897.)

Eckermann einst, wie er, von einem Spaziergange zurückkommend
, etwa zehn Minuten von Weimar den geistigen
Eindruck hatte, dass ihm an der Theaterecke eine Person
begegne, die er seit Jahr und Tag nicht gesehen und an
die er sehr lange nicht gedacht hatte. „Es beunruhigte mich,
zu denken, dass sie mir begegnen könnte, und mein Erstaunen
war daher nicht gering, als sie mir, sowie ich um die Ecke
biegen wollte, wirklich an derselben Stelle so entgegentrat,
wie ich es vor zehn Minuten im Geiste gesehen." Goethe
erwiderte: — „Das ist sehr merkwürdig und mehr als Zufall
. Wie gesagt, wir tappen alle in Wundern und Geheimnissen
." [Man vergl. hierzu noch Nataly v. Eschstruth's
„Verbürgte Geschichten" vom Juni- bis October-fleft 1897.]

— Berühmt geworden ist durch die Gabe des Fernsehens
Swedenborg. Er befand sich an dem Tage, wo Kaiser Peter III.
von Russland starb, in Amsterdam. Mitten im Gespräch
veränderte sich seine Physiognomie. Auf wiederholte Anfragen
entgegnete er endlich: — „Jetzt in dieser Stunde
ist * Kaiser Peter III. in seinem Gefängniss gestorben." —
Alle näheren Angaben über die Todesart stimmten mit den
Thatsachen überein. — Ebenso überraschend ist eine zweite
Vision Swedenborg's. Er war auf einer Rückkehr von einer
Reise am 19. Juli 1759 in Gothenburg gelandet, als er am
Nachmittag desselben Tages in einer grösseren Gesellschaft
den Ausbruch und Verlauf eines Feuers beschrieb, das in
dem mehr als fünfzig Meilen entfernten Stockholm den
Stadttheii Sidexalm einäscherte. Zwei Tage später traf die
erste Nachricht von Stockholm ein, die Swedenborgs Gesicht
in allen Theilen bestätigte. Dieses Vorkommniss gab Kant
Veranlassung, sich an Swedenborg zu wenden. In Anknüpfung
hieran verfasste er dann später die Schrift: — „Träume
eines Geistersehers, erläutert durch Träume der Metaphysik."

— Im Allgemeinen behandelt dieser tiefe Denker zwar den
ganzen Vorgang ziemlich spöttisch, aber er sieht sich doch
zu der Einräumung gezwungen, dass er die Unmöglichkeit
derartiger Erscheinungen nicht beweisen könne, wenn gleich
er ihre Möglichkeit nicht begreife. — Und die Erklärung
des Hellsehens und Fernsehens nach unserem jetzigen
Standpunkt? Wir leben in einer Zeit, wo mau an eine
Telegraphie ohne Draht denkt, wo man die Röntgenstrahlen
entdeckt hat, und wo man den Hypnotismus und die
Suggestion längst nicht mehr für Humbug hält. Wäre es
nicht möglich, dass von der Aufgabestelle telegraphisch
unsichtbare Strahlen sich hinschwingen könnten zu der
Annahmestelle eines besonders empfänglichen Geistes, um
hier Vorstellungen und Anschauungen zu erwecken? Ob


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