Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 588
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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588 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 10. Heft (October 1897.)

sein von Mensch und Thier. So geschieht es zuweilen,
dass auf den Almen, wenn die Kühe zum Melken zusammengetrieben
sind, alle, gleichsam aufhorchend, stillstehen, wie
von einem Zauber gebannt. Mit einem Mal aber fahren
sie, wie auf ein gegebenes Zeichen, wild empor, und mit
aufgerichteten Schwänzen, lautem Gebrüll, wie von einer
unsichtbaren Gewalt getrieben, jagen sie in regelloser Flucht
von dannen. Die Hirten nennen dies das Alpdrücken
und schreiben es unsichtbaren Gewalten, Kobolden oder
Zwergen zu, die das Vieh in dieser Weise betäuben, schrecken
und auseinander jagen. — Derartige Erscheinungen treten
von Zeit zu Zeit bei allen in Heerden gehaltenen Thieren
auf, so auch unter den grossen Pferd eheerden, die auf
den ausgedehnten Weideflächen der südwestlichen Gegenden
Nordamerikas gehalten werden. Hier belegen die Züchter
und die Hirten die merkwürdige Erscheinung mit dem
spanischen Ausdruck „Stampede". Da keinerlei äusserer
Anlass wahrnehmbar ist, die Erscheinung auch ganz plötzlich
und unvermittelt auftritt, schreibt man sie auch hier, besonders
bei den zum Aberglauben geneigten Abkömmlingen
der spanischen Easse, übernatürlichen Einflüssen zu, —
Flimmernd zittert die heisse Luft über der Prairie, lange
ist kein Regentropfen gefallen, und, goldig von der Sonne
durchglüht, ziehen leichte Staubwolken über die grosse
Pferdeheerde dahin, die auf der weiten Fläche in träger
Ruhe verharrt. Berittene Vaqueros umschwärmen die Heerde.
Mit liefgebeugten Köpfen, dichtgedrängt, mit den Schweifen
wedelnd, um die lästigen Stechfliegen abzuwehren, ein Bild
der Ruhe, so steht die Heerde da. Plötzlich wirft hier und
da ein Thier den Kopf auf, ein Zittern wie durch einen
Körper geht durch die ganze Masse, und als ob ein mächtiger
Peitschenschlag sämmtliche Thiere zugleich getroffen hätte,
— ein Satz, und, wie vom Wahnsinn befallen, jagt die
» Heerde in sinnloser Hast dahin. Wohl werfen sich die
Hirten den vorderen Thieren entgegen, die schwere Peitsche
saust über die Köpfe der Flüchtlinge, aber an ein Aufhalten
der von panischem Schrecken erfassten Thiere ist nicht zu
denken; die hinteren drängen auch nach, und über alles
hinweg, kein Hinderniss achtend, jagt die Heerde, aufgelöst
und zertheilt, hinaus in die weite Prairie. Oft erst nach Tagen
gelingt es den Hirten nach unsäglicher Mühe, die abgehetzten
Thiere wieder zusammenzubringen. A. R. („Illustrirte Zeitung**
Nr. 2821 v. 22. Juli 1897, S. 122 mit Abbildung.)

g) Das Genie in Ekstase. — Was wir schon
früher einmal bei Beethoven („Psych. Stud." April-Heft
1890 S. 195 ff., October-Heft 1891 S. 494, November-


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