Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 607
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 11. Heft (November 1897.) 607

litt aber furchtbar. War 10000 Jahre verdammt,
blos unter Affen zu leben; ich verstand ihre
Sprache, sie machten sich über mich lustig"...
und so ging's fort. Er meinte allerdings, wie er uns nachher
explicirte, es schiene ihm nach irdischen Zeitbegriff
en 10000 Jahre gewesen zu sein, oder sollte
sich Darwin einer Hyperbel bedient haben?!? Doch genug
hiervon.

Was besonders die Annahme von Mystificationen immer
mehr begünstigte, das waren die hundert und hundert Bitten
der verschiedensten Geister um grössere oder kleinere Wallfahrten
, um Gebete, Almosen, Abbrüehe, die sie (angeblich
für ihre Erlösung) von uns verlangten, und welche sowohl
die Familie T7., wie auch ich, nach Möglichkeit erfüllten.
Erkühnten wir uns manchmal, an der Wahrheit ihrer Aussagen
und an der Ehrlichkeit und dem Ernste ihrer Wünsche
Zweifel zu hegen, so waren sie im Stande, oft tagelang die
Beleidigten zu spielen, und drohten uns mit dem Zorne
Gottes, den sie über uns herabbeschwören würden. Aber
die Anforderungen, die an uns in diesem Punkte gestellt
wurden, wuchsen mit jedem Tage und grenzten zuletzt schon
an's Unverschämte. So z. B. verlangten einstens einige
Spiriten die mit Lebensgefahr, Kosten und anderen Mühen
verbundene Wallfahrt nach dem neun bis zehn Stunden
entfernten Wallfahrtsorte Maria Schmölln; nota bene Fräulein
Mizzi mit der Köchin Lisi allein per pedes und zu einer
Zeit, wo der Schnee fast meterhoch die Strassen bedeckte.
Diese Pilgerfahrt wurde später richtig unternommen in dem
guten Glauben, wieder einigen die Seligkeit erschlossen zu
haben. Dafür aber machten uns die Geister bei der Rückkunft
derselben die angenehme Entdeckung, dass Mizzi und
Lisi bei einem Haar auf ihrem einsamen Wege durch die
Wälder angefallen und umgebracht worden wären, wenn die
Spirits nicht schützend über sie die Hände gebreitet hätten.

Oft auch verlangten die Jenseitigen dringend, während
Regens und grosser Hitze einen Bittgang für sie zu der
circa eine halbe Stunde nördlich von Ried gelegenen Votiv-
Kapelle „Maria Eich" zu unternehmen, ein Wunsch, den
man anfänglich mit einer gewissen Opferwilligkeit ohne
Widerrede erfüllte, der aber später, als er zur gemeinen
Seccatur wurde, nicht mehr Berücksichtigung fand. So
wurden mit der Zeit auch alle anderen Manifestationen zu
Schikanen und „höchst sonderbaren44 Scherzen, so dass
wir zu unserem Glücke immer deutlicher sahen, wie sehr
wir dupirt und „bei der Nase herumgeführt44 wurden.

Zu Anfang unseres Verkehrs erhielten wir meistens


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