Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 613
(PDF, 203 MB)
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Dank mar: Präliminarien zu einer Theorie der Spukersoheinungen. 613

fast nur von dessen Willen abhängen, Alles, was ihm lieb
nnd theuer geworden, gleichsam umschwebt", wie Hellenbach
sagt.1) Wenn sich nun die transscendentalen Erinnerungen
eines solchen Wesens an den betreffenden Orten in materielle
Vorgänge umsetzen, so braucht — „das eigentliche Wesen
der Verstorbenen von solchem Treiben nicht mehr Bewusstsein
zu haben, als der Schlafwandler von seinen Wanderungen,
der Schlafarbeiter von seinen Arbeiten."2) — Es ist also nicht
das eigentliche Bewusstsein des Entleibten, das sich uns
bei Spukerscheinungen darstellt, sondern nur die dasselbe
beherrschenden Monoideismen, die als solche hinübergenommen
werden in das Jenseits und nun von Fall zu
Fall zurückschweifen, keineswegs aber „den ganzen Inhalt
des jenseitigen Lebens bilden.*) Schon diese Erwägung
allein genügt, von ffartmann's Einwurf: — wenn man Spiritist
wäre, müsste man „pessimistischer Spiritist" sein, da ein
derartiges Loos Verstorbener, wie es sich z. B. im Spuk
offenbart, unsagbar traurig wäre, vollkommen zu widerlegen.
— Hierher gehört das Eriebniss F. Potoznik's; ferner illustrirt
die Hypothese drastisch das Eriebniss einer Kammerjungfer
des Fürsten die, erst spät Nachts eintreffend, im Zimmer
eines Pariser Hötels die Selbstmordscene eines Marine-Officiers
sich mit allen intimen Details abspielen sieht; 24 Stunden
vorher hatte in eben dem Zimmer sich dieser Selbstmord
wirklich ereignet, was vom Wirth seinen Gästen ängstlich
verheimlicht worden war.8) — Man denke an das erwähnte
Geräusch des Wäschewaschens im Bach, dann an die
Geschichte Jung8tilling\ mit dem „Sackträger, mit
materiellen Vorgängen, dass das Haus erzittert; ferner
an den bei Owen angeführten Fall der Mary Properi, wobei in
Folge der schweren Schritte Tische und Gegenstände erzittern
. Perty berichtet von einem epileptischen Hausknecht,
der, gekränkt von einer vermeintlich ungerechten Züchtigung
seines Herrn, auf den Boden geht und sich erhängt. Nach
dessen Begräbniss hört man daselbst genau die schweren
Fälle, dasselbe Poltern und Herumrollen, wie wenn sich
früher Bengt, so hiess der Knecht, in epileptischen Anfällen
abarbeitete, und der Spuklärm hält sogar dieselben Intervalle
ein, wie die Paroxismen zu des Knechts Lebzeiten.4)

*) Heilenbach: — „Aus dem Tagebuch eines Philosophen." 8.264 ff.

•) du Prell - „Monistische Seelenlehre." XIV, 372.

*) Siehe du Prel'* geniale Arbeits — „Der Monoideismus als
Sohlttssel zur magischen Psychologie" in „Uebersinnliche Welt"
März-, April-Hefte 1897.

•) Perty: — „Der jetzige Spiritualismus." 301 ff.

*) Perty x — „Mystisohe Ersoheinungen." II, 109.


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