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620 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 11. Heft (November 1897.)
Herr Alexander Aksakorv noch eine Null, denn Meyer kennt
ihn nicht. Der verdienstvolle Forscher Grookes ist ihm das
Opfer eines Betruges, Cagliostro ein Schwindler, Hansen
wiederum eine Null, A. J. Davis' Werke enthalten, „trotz des
bunten und wirren Mischmasches, Spuren geistiger
Befähigung." . . . (Fortsetzung ad libitum.) Hätten sich
Männer wie ein Nees v. Esenbeck, Grookes, Wallaee, Hare,
Hübbe-Schleiden u. 8. w. nicht auch noch mit anderen Studien
befasst, als gerade mit dem Spiritismus, ich bin überzeugt,
man hätte sie eben auch todt geschwiegen. Wenn ich mir
die Stellung der Gelehrtenwelt, speciell der deutschen, zum
Spiritismus vergegenwärtige , erinnere ich mich immer an
jenen Bauer, der, am Eingange einer langen Strasse mit
seinem Sohne auf einem Wagen sitzend, zu letzterem sagt:
— „Kehren wir um, denn am anderen Ende kommen wir
nicht hinaus!" — (In der Perspective scheinen bekanntlich
parallele Linien zusammenzulaufen.) Mit flüchtigem Blicke
besieht man sich unseren Bau, ohne in denselben näher
einzudringen, da man ja darinnen stecken bleiben könnte.
Nun, ich denke, wir werden auch ohne „Büchner* und
Genossen das Ende glücklich durchschreiten. „Ohne Kreuz
keine Krone", und letztere wird uns nicht ausbleiben. Möge
es nur baldigst geschehen!
Wien, imOctober 1897.
Noch ein Wort für den Animismus,
Von Dr. Richard Wedel in München.
Um den Platz in dieser Zeitschrift nicht durch lange
Dispute auszufüllen, hatte ich Herrn Mummert auf seine
Replik privatim geantwortet und ersehe aus seiner liebenswürdigen
Erwiderung, dass er gern auch einer Anschauung,
welche er nicht zu theilen vermag, Gerechtigkeit widerfahren
lässt. Da nun aber im September-Heft dieser Zeitschrift
Herr Böhme einen neuen Einwurf bringt, und da er am
Schluss seiner Betrachtung den Wunsch ausspricht, ich
möchte mich darüber äussern, so gestatte ich mir, noch
einmal den Raum dieser Zeitschrift in Anspruch zu nehmen.
Wenn bei einer Materialisationssitzung ein Phantom
erschiene, welches keinem Anwesenden bekannt wäre?
welches aber nach einer photographischen Aufnahme später
von dritter Seite als ein Verstorbener identificirt würde, so
liesse sieh dieses zwar auch animistisch aus Hellsehen und
organisirender Fähigkeit des Mediums erklären, obwohl ich
für meine Person diese Erklärung für allzu complicirt
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