Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 625
(PDF, 203 MB)
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Kniepf: Kepler und die Astrologie.

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erscheinen mag; doch liegt das nur an der Unvollkommen-
heit der modernen physikalischen Technik, nicht etwa an
der Unwahrheit der Astrologie, wie die Wissenschaftler von
heute kritiklos folgern. Ferner erfordert die Astrologie
wiederum besondere Talente, die man in den Schulen nicht
beliebig erwerben kann, und dass sie, wie alle physischen
Wissenschaften, mit Vorsicht gehandhabt werden muss,
versteht sich von selbst. Nichtsdestoweniger ist ihr positives
Material ein ganz gewaltiges.

Kepler verdanken wir eine neue Eintheilung und
Bereicherung der Adspecten nach dem scheinbaren Winkelabstande
der Gestirne; er erhöhte die Zahl der Adspecten
auf Dreizehn. Die Gegenscheine und Quadraturen bezeichnete
er als am stärksten. Erster Ordnung sind nach ihm die
Winkel von 0° (Konjuoction), von 180°, 90°, 120°, 60° und
30°, zweiter Ordnung 72°, 144°, 108°, 36°, 18°, dritter
Ordnung 45° und 136° (zur ungünstigen Gruppe gehörig).
Wir erkennen an dieser Klassification wiederum den
mathematischen Denker, der seine empirischen Erfahrungen
ordnungsgemäss aufzustellen bestrebt ist. Denn was er hier
sagt, ist durchaus nicht willkürlich, sondern sehr begründet,
wie ich noch zeigen werde, ausserdem lehrt es die Erfahrung.
Es ist ja zweifellos, dass auch die übrigen noch möglichen
Winkeiabstände der Gestirne eine Wirkung haben, aber sie
ist viel schwächer und kommt daher gegen die ausgeprägteren
Adspecten nicht in Betracht, theils werden die kleinen
Abstände durch den unmittelbaren Wirkungsbereich (die
Medietät) der Planeten ausser Effect gesetzt.

Um aber noch einen Beitrag zu liefern zu der von
Kepler weiter gesuchten „Harmonie der Sphären" und um
sein ahnungsvolles Schauen zu rechtfertigen, füge ich die
Beobachtung des Mitgliedes der Pariser Akademie de Jauncy
vom Januar d. J. hier an. Dieser fand heraus: — „Dass
die Abstände der vier unteren Planeten Merkur, Venus,
Erde, Mars, wenn man die Entfernung der Erde von der
Sonne als Einheit wählt, in einer einfachen mathematischen
Beziehung zu einander stehen, nämlich wie: —

-> jr- m 14 TT 2 • 14 • 1 -| 3.14.2

Merkur — t^. Venus — —^—, Erde = —n-n—>
ob ob ob

5 14 3

Mars —* 0/. * , reducirt also wie 1: 2: 6:15.

ob

Ferner fand de Jauncy, dass die oberen vier Planeten: —
Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun überraschende Beziehungen
zeigen zu den Abständen der vier unteren
Planeten, indem der Abstand des Jupiters mit dem des

Psychische Studien. November 1897. 40


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