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Kurze Notizen.
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ein im Walde vor dem „Heerwisch" (Flamme mit menschlichen
Gesichte darin) fliehendes Mädchen darstellt. Im
Texte werden die Volkssagen über die Irrlichter behandelt
und der interessante Spottreim citirt: —
„Heerwisch, ho, ho!
Brennst wie Haferstroh!
Schlag* mich blitzeblö!"
Hochachtungsvoll und ergeben Victor Raphael Lang.
Lemberg, 2. October 1897.
e) Ein Vorschlag für Magnetiseure. — Gestatten
Sie freundlichst den folgenden bescheidenen Vorschlag
anlässlich des von Herrn Willy Reichel im September-Hefte
der „Psych. Studien" veröffentlichten Aufsatzes — „Eine
deutsche Hochschule für Magnetismus", — den ich dem
fachmännischen Urtheile der Sachverständigen anheim stelle,
die praktische Durchführbarkeit derselben zu entscheiden.
— Wie wäre es, wenn man in den Kreisen der Magnetiseure
darauf hinzuwirken suchte, dass Magnetiseure und Aerzte
— so lange noch keine heilmagnetische Hochschule existirt
— ihre Kräfte und Kenntnisse zu gemeinsamer Arbeit
vereinten? Wenn z. B. ein Magnetiseur, der nicht über die
nöthigen medicinischen Kenntnisse verfügt, sieb mit einem
Dr. med., welcher der magnetischen Heilpraxis nicht
vorurtheilsvoll gegenübersteht, vereinigte, um unter Beisein
des Arztes zu arbeiten, — würden dann nicht Arzt und
Magnetiseur gleichzeitig profitiren? Wäre ein solches
freiwilliges Zusammengehen nicht eine wahre „Hochschule"
für beide Theile, sobald sich nur erst Gleichgesinnte
zusammen fänden? Zudem könnte ein zukünftiger „Kurpfuscherparagraph
" schlechterdings keine Anwendung gegen
eine magnetische Heilpraxis finden, die unter der Aufsicht
eines wissenschaftlich gebildeten Mediciners stattfände.
Sollte also ein Kurpfuscherverbot erlassen werden, so würde
die obige Methode vielleicht einen vorläufigen Ersatz für
die in Aussicht genommene Hochschule für Magnetismus
bieten, die Kräfte der Magnetiseure der leidenden Menschheit
erhalten und ein immer neues Beobachtungsmaterial
für die Wissenschaft liefern könnten. Hochachtungsvoll
W* Sch. in Wien. — [Man vergl. hierzu den Artikel des
Heilmagnetiseurs Schroeder auf S. 627 ff. dieses Heftes.]
/)Ein Wunsch zur Feststellung von Geister-
Identitäten. — Es werden so häufig bei Privatsitzungen
mit Medien Namen der Anwesenden — oder von Personen,
welche meistens den Anwesenden bekannt sind, — genannt,
die leider einer principiellen Skepsis noch immer die
„Hinterthür" offen lassen, um Alles auf die „Gedanken-
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