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666 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 12. Heft. (December 1897.)
Weiteres Geister-, Spuk- und Räthselhaftes.
Nach meiner seligen Eltern Erinnerungen und
eigenen Erlebnissen erzählt
von €}r. C. Wittig\
I.
Motto: —
Wohl dir! Du tragest schon die Sternen reiche Krone
Und forderst weiter nichts von deinem armen Sohne,
Als dass er deiner Treu ein Denkaltar errichtf
Und grabe dieses drein? Mein Kind, vergiss
mein nicht! —
Joh Christian Gunther*
[Vgl. „Psych. Stud." April-Heft 1895 & 187.]
Die nachfolgenden Mittheilungen sollen sich [nach
„Psych. Stud." November-Heft 1896 S. 555, Juli-Heft 1897
S. 378 und Note October-Heft 1893 S. 509] unmittelbar
anschliessen an meine früheren Artikel: — „Der nächtliche
Leuchter und der wilde Jäger* (in Schlesien).
Sind sie blosse physikalische Natur-Erscheinungen oder noch
unerklärte gespenstige Wesen? Nach meiner Eltern und
eigenen Erlebnissen mitgetheilt" — in „Psych. Stud." vom
Mai- bis August-Heft 1892 und an — „Parallelfälle zu
dem von meiner seligen Mutter in Jarischau (bei Striegau)
im Jahre 1844 gesehenen nächtlichen Schreckgespenst oder
Leuchter" — daselbst vom Mai-Heft 1893 bis Mai-Heft 1894,
October-Heft 1895 und vom April-Heft bis November-Heft
1896, sowie an — „Zur Berg- und Königssage
meiner seligen Mutter vor der Schlacht von
Hohenfriedeberg und Striegau. Ein letztes eigenes
Wort hierzu" — im August-Heft 1895 S. 337 ff. mit einer
Skizze von Striegau und Umgegend zwischen S. 344—345.
Nächst meiner Mutter soll auch mein seliger Vater nunmehr
etwas ausführlicher, als dies früher geschehen konnte, zu
Worte kommen; um aber deren Glaubwürdigkeit von vornherein
in ein entsprechendes Licht zu rücken, gebe ich zuvor
eine allgemeine Charakteristik derselben.
Meine im Jahre 1805 am 13. Februar zu Hennersdorf
bei Jauer geborene, seit dem 5. Juni 1832 zu Jauer mit
dem Fleischermeister Friedrich Traugott Wittig (geboren zu
Bolkenhain am 5. Februar 1807, f zu Striegau am 8. Juni
1890) verehlichte und ebenfalls zu Striegau am 30. November
1886 verschiedene Mutter Maria Barbara Kunigunde
Wittif/ geb. Goebel war nur zu sehr seltenen Zeiten
das, was man -seherisch" oder mit dem sogenannten
„Zweiten Gesichte" („second sight") begabt oder heutzutage
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