Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 673
(PDF, 203 MB)
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Wittig: Weiteres Geister-, Spuk- und Räthselhaftes. 673

doch zu wirklichen Erlebnissen räthselhafter Natur unseres
Seelenlebens sich verdichten und eine wenigstens rücksichtsvollere
Beurtheilung erfahren, besonders dessen, was sich
das Volk erzählt. Nicht Viele dürften in einer so günstigen
Lage und Lebensstellung sein, dergleichen Facta zu sammeln
und mitzutheilen, da eine gewisse Scheu verbietet, dergleichen
meist verächtlich betrachtete und verspottete Dinge zum
Gegenstande öffentlicher Mittheilung zu machen. Zunächst
wende ich mich zu der Lebensgeschichte meiner seligen
Mutter vor meiner Geburt zurück, welche ich in der von
ihr selbsterzählten „Leuchtererscheinung" („Psych. Stud."
1892 und in den „Parallelfällen*' 1893) schon zum Theil
eingeführt habe.

Ehe sie ihre (Juli-Heft 1892 S. 302 ff. geschilderte)
ereignissvolle und schreckhafte Wanderung am Sonnabend
Laetare 1834 von Bolkenhain nach Hennersdorf bei Jauer
zu ihren Eitern antrat, war der eigentliche Grund wohl
nur der, sich Rath zu erholen für einen verwickelt liegenden
Fall beim Erwerbe eines eigenen Grundstücks zum besseren
Betriebe der Profession meines Vaters, der zuerst wegen vollständigen
Mangels einer geeigneten Wohnung im Jordan-
Hause der Ober-Vorstadt wohnen und an einem ganz anderen
Orte unter den hohen Lauben (oder Löben des Marktes) der
Stadt seine W aare feil halten musste. Das war sehr beschwerlich
, besonders für die ihm zur Hand gehende und in ihrem
ersten gesegneten Umstände befindliche Mutter. Später hatten
sie in der Laube (Lobe) des damals dem Kämmerer Schmidt
gehörigen und hinter der Nordostseite der katholischen
Kirche gelegenen Hauses feil, in welchem am 18. März 1533
eine 20jährige Bürgermeisters-Ehefrau Schüller scheintodt
begraben worden und Nachts, vom sie beraubenden Todten-
gräber zum Leben erweckt, wieder heimgekehrt war. Meine
Mutter hatte die Geschichte aus einer handschriftlichen
(nicht der damals schon gedruckten Bolkenhainer Ste^'schen)
Chronik gelesen, von der Steige selbst sagt: — „ Wagenmüller
(alias Hagenmüller) allein soll in seiner Chronik das meiste
von unserem Orte aufgezeichnet haben, die ich aber, ohn-
geachtet aller angewandten Mühe, nicht zum Durchlesen
[habe] bekommen können," — und darin vermerkt gefunden,
dass ihre Gruft sich ganz in der Nähe der bürgermeisterlichen
Wohnung auf dem Friedhofe an der St. Hedwig-TtLivchs
mitten in der Stadt befunden habe, und dass sie noch
dreizehn Jahre gelebt haben soll, ehe sie wirklich starb.
Meine Mutter war stets bei dieser Geschichte, die sie uns
und anderen Leuten oft erzählte, in grosser Aufregung,
denn sie schrieb der schauervollen Einwirkung dieser

Psychische Stadien. Deoember 1897. 4P,


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