Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 677
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Weiteres Geister-, Spuk- und Rätselhaftes. 677

wiederholt genommener gründlicher Rücksprache mit der
Wittwe Salzwedel in ihr Haus, und es ging uns da besser,
als wir gedacht hatten. Sie war mir sogar in ihrer Art
gut. Sie besass einen hübschen Garten mit Sommerlaube
hinter ihrem Hause auf der Hintergasse an der Stadtmauer
mit etlichen guten Obstbäumen, schönen Blanchen und anderen
JBirnensorten, sowie Borsdorf er Aepfeln und Pflaumen; am
Hause und an der Stadtmauer hatte sie Spaliere der schönsten
Weintrauben im besonders reichen Wein jähre 1834; in diesen
Garten lud sie uns alle Sonntage Nachmittage zum Kaffee.
In diesem freundlichen Verhältnisse ging's bis zum letzten
October 1834 fort, an dem in der Nacht zu Allerheiligen
Vall Uhr mein zweiter Sohn Gregor (der erste war in der
Geburt gestorben) in's Leben kam. Es war eine Schwergeburt
. . . Da rang Tod und Leben mit mir. Meine Mutter
aus Hennersdorf und mein Bruder Joseph aus Jauer waren
zu Besuch gekommen. Der Bruder musste die Mutter
hinausführen, denn ich und sie wurden beide ohnmächtig.
Dort habe ich so recht gefühlt, was man einer Mutter
schuldig ist*) .. Am darauf folgenden 5. November wurde
dieser mein Sohn in der katholischen Kirche zu St. Hedwig
von einem so eben erst geweihten und seine Primiz gefeiert
habenden jungen Priester, Namens Schneeweiss9 als sein
Erstling auf die Namen Joseph Konstantin Julius Gregor
getauft. Als solcher erhielt er das Versprechen des Täufers,
ihn dereinst im Leben auf alle mögliche Weise fördern zu
wollen, so weit dies in seiner Macht stünde, besonders wenn
der Knabe nach seinem und seiner Mutter innigstem Wunsche
sich Gott und seiner heiligen Kirche als Priester würde
widmen wollen. Nicht lange nachher wurde dieser in
Wissenschaften und Theologie ausgezeichnete Kaplan zum
Religionslehrer am katholischen Gymnasium in Neisse
befördert, wo er Jahrzehnte lang wirksam war. Als mein
Sohn zehn Jahre alt war, Hessen wir ihn als frühreifen,
des Lesens, Rechnens und des Schreibens schon vollkommen
kundigen Schüler vom Dorfe Jarischau aus die
Bitte um Aufnahme an seine Anstalt richten, erhielten aber
trotz rekommandirten Briefes keine Antwort! Ich hörte
nur so viel, dass er in den Orden der Jesuiten eingetreten
sei, und habe ihn damit aus den Augen verloren.**) Mein

*) Man vergleiche hierzu die von Herrn Albert Kniepf in Hamburg
mir richtig gestellte Nativität in „Psych. Studien" October-Heft 1S97
S. 565 ff., ohne dass derselbe das Geringste von alledem wissen
konnte.— DerSekr. d. Red.

**) Von ihm werde ich später noch ein eigenes seltsames Erlebniss
berichten. — DerSekr. d. Red.


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