Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 679
(PDF, 203 MB)
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Wittig: Weiteres Geister-, Spuk- und Rätselhaftes. 679

Krankheit, an der im nahen Jauer täglich gegen hundert
Menschen starben, und die Mutter schickte uns den Sohn
aus übergrosser Besorgniss wieder zurück, denn meiner
einzigen älteren Schwester Anna Maria, Ehefrau des Stärkefabrikanten
Christoph Klingberg vor der grossen steineren
Brücke vor dem Bolkenhainer Thor in Jauer, war ihr
ältestes Söhnchen Eduard gestorben, um das sie sich vor
Schmerz bald mit begrub. Da ist ihr der siebenviertel
Jahre alte Junge im Traume erschienen und hat zu ihr
gesagt: — ,Du Rabensmutter, dass Du so um mich weinst!
Hier bin ich ja im Himmel !' — Daraufhin hat sie sich erst
beruhigt. — Im Jahre 1837 bekam ich darauf die rothe
Ruhr und lag ganzer acht Wochen mit schwerem Leibe im
August und September darnieder. Als ich darauf das erste
Mal wieder in die Kirche ging, lag auf meinem Kirchen-
standpulte ein Bildchen, das eine mir unbekannte
Kirchgängerin dort aus Versehen liegen gelassen hatte,
dessen Anblick mich jedoch heftig erschreckte. Es war
darauf ein kleiner, tiefschwarzer, offenstehender Kindersarg
abgebildet, in dem ein todtes Mädchen in lauter rothe
Rosen und andere Blumen gebettet lag; der dazu gehörige
Sargdeckel stand zu Füssen angelehnt mit einem Crucifix
darauf. Im folgenden Mai i 838 am 18. Mittags wurde mein
einziges Töchterlein Theresia Anna Helena geboren, die höchst
zart und schwächlich war und gleich nach der Taufe schon
am 23. Mai starb, so dass mein Kirchenschreck über das
Bild in unheimliche Erfüllung ging! — Darauf wurden wir
sogar in der Nacht des Ostersonnabends 1839 den 30. März
von noch bis heute nicht polizeilich ermittelten, wenn auch
von uns geahnten Dieben, die bei uns heimlich in die hintere
Fleischkammer einbrachen, um über 150 Thaler für die
Feiertage eingeschaffte Fleischwaaren und angefertigte
Würste nebst Messern und Messinggewichten bestohlen, von
denen man nur letztere an einer alten Scheune auf Würgs-
dorf zu vor der Stadt wiederfand, so dass mein Mann, der
den uns mitgestohlenen fetten Ochsen von einem im Rufe
der „Zauberer* stehenden Bauer aus Halsdorf hatte,*) sich
vor weiteren Schädigungen nicht mehr sicher hielt und, als
uns obendrein noch meine liebe und so hilfreiche Mutter
an Mariae Lichtmess (2. Februar) 1840 plötzlich starb und
er in immer neue Aergernisso mit seinem früheren Lehr-
und jetzigen Obermeister verwickelt wurde, weil wir uns

*) Von diesem Falle wird später in meines Vaters eigenem
Bericht darüber noch ausführlicher die Rede sein. —

Der Sekr,, cL Red.


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