Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 696
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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696 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 12. Heft. (December 1897.)

Als im Verlaufe der Sitzung die Anordnung getroffen
wurde, dasselbe zu dämpfen, wurde die nur ungenügend
verhängte Zimmerecke wie von grellen, rasch aufeinander
folgenden Blitzen erleuchtet, worauf eine weisse, matt
leuchtende Gestalt aus derselben hervortrat Wir verliessen
unsere Sitze, um dieselbe, soweit das fahle Licht es uns
gestattete, in Augenschein zu nehmen, und konnten nur
konstatiren, dass wir eine unförmliche, kurzgebaute Gestalt
vor uns hatten, von der stets zwei phosphorescirende Lichtphänomene
abwechselnd aus dem Gesicht, der Brust- und
Bauchgegend aufleuchteten und wieder verschwanden. Trotz
der Abwesenheit irgend welcher lichterzeugenden Apparate
trug das Vorkommniss den Charakter einer künstlichen
Effecthascherei. Erwähnen möchte ich gleichzeitig, wie bei
diesem Anlasse keine zwingenden Beweise beigebracht
wurden, dass die sich materialisirenden Wesen das waren,
wofür sie sich ausgaben, möglicherweise weil nicht hinreichend
vitalisirende Kraft vorhanden war und gleichzeitig zwischen
meinem Freunde und einer der beiden Damen eine Kontroverse
entstand. Die Bedingungen zur Hervorbringung und
Instandhaltung dieser Phase spiritistischer Phänomene sind
dermaassen subtiler Natur, dass die geringste Störung oder
disharmonische Gefühlsäusserungen sich bemerkbar machten,
um so mehr, als die Anforderungen an die physikalische
Natur derselben zum Nachtheil der intellectuellen Kundgebungen
beitrugen.

Trotzdem liegen die untrüglichsten Beweise für die
Echtheit der Materialisationen vor und zwar: erstens, wichen
die Gestalten und Physiognomien ganz und gar vom Medium
ab; zweitens, sass dasselbe eine Zeit lang ausserhalb der
verhängten Zimmerecke, in welcher der Materialisations-
prozess — wenn nicht vor dem Vorhang — zu Stande kam;
drittens, wäre es keinem Mitverbündeten möglich geworden,
in das von uns in Beschlag genommene, hinreichend erleuchtete
Zimmer zu gelangen. Natüilich schliesst dieses die Wahrscheinlichkeit
mit unterlaufender Transfigurationen nicht
aus. Während der Sitzung stimmte ich das Lieblingslied
meiner verstorbenen Freundin, des Mediums Susan Umber,
an, ohne dass deren Namen Erwägung geschah. Erst
nachdem ich mit meinem Freunde — der die erheblichen
Kosten für die Privat-Seance bestritt — und der einen, mir
vordem gänzlich unbekannten Dame das Haus verliess, frug
sie mich auf der Strasse, ob mir der Name „Susan Umber",
der ihr zugeflüstert worden, vielleicht bekannt sei, was ich
freudig bejahte, da dieses Vorkommniss wenigstens für mich
einen besonderen Werth hatte. (Vgl Oct. 1897 S. 549 ff.)


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