Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
24. Jahrgang.1897
Seite: 712
(PDF, 203 MB)
Bibliographische Information
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712 Psychische Studien. XXIV. Jahrg. 12. Heft. (Deceinber 1897.)

gelegenen Dorf Untertürkheim, von wo er sich regelmässig
nach der schwäbischen Hauptstadt begab, um in der von
ihm daselbst gegründeten 'Freidenker-Gemeinde' populäre
Vorträge über Religionsphilosophie zu halten. Nachdem
seine vorher eisenfeste Gesundheit durch eine einjährige
Gefängniszstrafe, die der Sechzigjährige wegen eines in
seinen Vorträgen durch Fahnder konstanten * Vergehens
gegen die Religion* in Heilbronn zu verbüssen hatte, stark
erschüttert worden war, ereilte ihn am 29. October 1884,
als er mit den ihn begleitenden Frauen von einem für
Damen gehaltenen Vortrag heimfahren wollte, auf dem
Stuttgarter Bahnhof beim Einsteigen in den zur Abfahrt
schon bereiten Nachtzug 11 Uhr ein jäher Herzschlag. Die
für das Andenken des heissgeliebten Mannes durch Herausgabe
seiner hinterlassenen Schriften unermüdlich thätige
Frau Else Dulk erzählte mir nun bald nachher, merkwürdiger
Weise sei seine regelmässig aufgezogene Taschenuhr, die
er damals mitzunehmen vergessen hatte, und welche über
seinem Schreibtische hing, genau in derselben Minute, wo
in Stuttgart das Unglück erfolgte, zu Hause in Untertürkheim
stehen geblieben gewesen. Bei ihrer fast leidenschaftlichen
Abneigung gegen jeden mystisch-occultistisehen Erklärungs-
versuch wollte sie hierin selbstredend nur einen 'sonderbaren
Zufair erblicken. So gross aber auch die Schwierigkeit sein
mag, bei derartigen Vorfällen einen geheimnissvollen
Zusammenhang (etwa durch plötzliche Unterbrechung einer
odischen Verbindung, oder durch Erschütterung in Folge
anprallender Aetherweilen ?) anzunehmen oder gar wissenschaftlich
festzustellen, scheint mir doch bei der Regelmässigkeit
des Eintritts derselben Erscheinung in diesem
Fall die Annahme eines 'post hoc, ergo propter hoc' (d h.
eines Causalzusammenhanges regelmässig auf einander
folgender Phänomene) nicht in das Kapitel des Aberglaubens
zu verweisen zu sein, vielmehr für den ernsten Forscher
näher zu liegen, als die wohlfeile Herbeiziehung des Zufalls,
womit man auf eine natürliche Erklärung verzichtet.
Jedenfalls wäre aber zu wünschen, dass solche Vorkommnisse
behufs Ansammlung eines reichlichen Tatsachenmaterials
stets gewissenhaft konstatirt und von den
Angehörigen an die einschlägigen Fachzeitschriften genau
berichtet würden." — Soweit Herr Prof. Maier. Ueber das
Stillstehen von Uhren vergl. man noch „Psych. Studien"
November-Heft 1896 S. 551 und 552, November-Heft 1894
S. 561, November 1393 S. 552, November 1887, S. 525,
Februar 1887 S. 93, Juni 1886 S. 287 und Davis „Der Arzt"
• i i A11.


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