Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 23
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wittig: Weiteres Geister-, Spuk- und Räthselhaffces. 23

das die Stiefmutter im Bette hört, steht sie mühsam auf,
geht zur Thüre und fragt, dieselbe öffnend, hinaus: —
„Frantzen, seid Ihr's?" — Und weil sie keine Antwort erhält
und es doch gespenstiger Weise immer weiter hechelt,
da überläuft sie's plötzlich eiskalt, sie bekommt das kalte
Fieber im Bett und stirbt vierzehn Tage darauf, so hatte
sie sich gefürchtet. (Man vergleiche hierzu das sogenannte
„Spinnen der Hexen" in „Psych. Stud." October-Heft 1886
S. 468 ff.)

„Ihre Schwester Barbara musste nun die Wirthschaft
fortführen. Da gaben die Kühe nach einiger Zeit merkwürdiger
Weise auf zwei Striche Milch und auf zwei Striche
Blut. Hierüber wurde Muhme Barbara höchst unwillig und
schimpfte schrecklich im Stalle darüber, dass sie keine
brauchbare Milch mehr bekommen könnte. Da kommt die
Auszüglerin Frantzen wie neugierig herbei und spricht: —
'Schimpfe und wettere doch nicht so sehr!' — Aber die
tobte in ihrem Zorn weiter. Da sagte die Frantzen zu ihr:
— 'So nimm doch eine Sichel und hacke ein klein wenig,
aber nur ein klein wenig damit in den Boden der Milchgelte
/ — Mit diesen Worten ging sie hinweg. Da ergriff
die Barbara mit der rechten Hand eine Sichel und hackte,
während sie mit der linken Hand molk, wie toll in die
Milchgelte hinein. Da kam die Frantzen zurück zu ihr in
den Stall und sagte: — 'Aber so hör' doch auf zu hacken,
du hackst ja die Gelte durch!' — ,0 meinetwegen', — schrie
Barbara und hackte weiter darauf los. Da riss die alte
Frantzen das Leibchen von ihrer Brust auf und sagte: —
'Sieh, wenn Du so forthackst, so hackst Du mir ja mein
Herze durch P — Dabei sah ihre Brust ganz blutig zerhackt
aus; sie kehrte damit um und verschloss sich in ihr Aus-
gedinge-Stübchen. Barbara aber hackte die Gelte ganz
durch, — und da lag die Frantzen, als man ihre Stube
gewaltsam öffnete, da sie nicht mehr zum Vorschein kam,
in der Stubendiele todi — Diese Barbara hat in Bunzelwitz
bei Schweidnitz meines Grossvaters Goebel Bruder aus
Seichau, den berühmten Heilschäfer und Scbolzen, geheirathet
und ist dort gestorben." (S. „Psych. Stud." December-Heft
1897 S. 669.) — Man vergl. hierzu den später von meinem
Vater berichteten Parallelfall aus Heemswal oder Heinzen-
walde bei Bolkenhain. Ferner in Mummerfs: — „Geheimwissen
auf dem Lande" Nr. 3: — „Die verzauberten Milchbeutel
oder Kuheuter" — in „Psych. Stud." Juli-Heft 1897
S. 380 ff.)

Weiter berichtete mir meine Mutter: — „Deine Grossmutter
Anna Rosina Goebel, geborene W6lf% meine selige


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