Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 36
(PDF, 192 MB)
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36 Psychische Studien. XXV. Jahrs:. 1. Heft. (Januar 1898.)

unwillkürliche Nervenzuckungen rein physischen Ursprungs.
Sind dagegen C-strichähnliche Züge, Wellenlinien oder Versuche
einer Zeichnung entstanden, so ist schreibmediale
Begabung anzunehmen. Im letzteren Falle bedarf es dann
nur einer regelmässigen Wiederholung des beschriebenen
Verfahren?, um das Schreibmedium vollkommen „auszubilden
." Die erst noch bedeutungslosen mystischen Schreib-
(oder Zeichen-)versuche entwickeln »ich gewöhnlich schon
nach wenigen Tagen zu voller Deutlichkeit und Verständlichkeit
. Das erste Zeichen einer intelligenten Kraft als
Autors der Schriftzüge ist in der Regel eine noch recht
schwer lesbare Begrüssung Seitens eines „spirit", der sich
unter Nennung seines Namens als „Schutzgeist44, „Genius",
„Führer" oder „Freund" vorstellt und irgend eine Ermahnung
oder Warnung (d. h. gewöhnlich eine Lüge oder Verleumdung)
zu Papier bringt. Später treten dann andere befreundete
„spirits", meist die „Schutzgeister" der Sitzungsteilnehmer
oder nächsten Verwandten, in die oft sehr lebhafte und
dramatisch sich steigernde mündlich-schriftliche Unterhaltung
ein, bei der plötzliche Unterbrechungen der Niederschrift
eines „spirit" durch die eines anderen, ja richtige Kämpfe
mehrerer „spirits" um das Schreibwerkzeug gar nicht selten
vorkommen, (ganz wie man solche Kämpfe auch beim Tischklopfen
um den Besitz des Tisches beobachten kann). Eine
allmähliche Entwickelung der schreibmedialen Leistungsfähigkeit
ist entschieden die Regel; doch scheinen in sehr
seltenen Fällen die schreibmedialen Phänomene auch
plötzlich in tadelloser Vollkommenheit eintreten zu können.
Das automatische Schreiben wird sehr häufig dadurch unterbrochen
, dass die schreibende Hand wiederholt und oft mit
grosser Heftigkeit gegen den Tisch geschlagen wird; nach
dem Grund dieser Erscheinung befragt, pflegen die „spirits"
zu schreiben, dass sie hierbei oder hierdurch die mediale
Stoffkraft des Mediums sammein, (und in der That kann
man leicht beobachten, dass vor diesen heftigen Bewegungen
die Niederschrift graphisch und intellectuell undeutlicher
wird, nach ihnen aber die volle Deutlichkeit wieder gewinnt).
Ueber die Art des schreibmedialen Prozesses theilen die
„spirits" gewöhnlich mit, dass sie nur die betreffenden
Gedanken in dem Medium erwecken können, und dass
nur solche Gedanken schreibmedial vermittelt werden
können, mit welchem sich in dem (bewussten) Geiste des
Mediums eine Vorstellung verbinden kann. Dass hier wohl
das bewusste Ich des Mediums in Frage kommt, scheint
mir daraus hervorzugehen, dass fast ein jedes Schreibmedium
während des automatischen Schreibens den Sinn der nächst-


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