Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 37
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0045
v. Gumppenberg: Das mediale Schreiben etc.

37

folgenden (aber nicht aller folgenden) Worte voraus
weiss. Für die Kichtigkeit jener Erklärung der „spirits"
scheint die Erfahrungstatsache zu sprechen, dass Schreibmedien
mit zugleich hellsehender Veranlagung, oder Schreibmedien
, deren Vorstellungsfähigkeiten durch magnetischen
Schlaf gesteigert sind, Niederschriften liefern, welche von
menschlicher Vorstellungsbeeinflussung freier zu sein scheinen
als andere.

Wie schon erwähnt, bezeichnen sich die „spirits" der
automatischen Niederschriften gewöhnlich wie die des Tischklopfens
als die ,,Schutzgeister", „Genien" oder „Führer"
der Sitzungstheilnehmer oder ihrer Angehörigen, oder auch
als die Geister verstorbener Angehörigen oder Freunde;
doch bedienen sich auch nicht selten — wenn auch in der
Kegel nur auf Gitation seitens eines Cirkeltheilnehmers —
„spirits" der schreibenden Hand des Mediums, welche sich
für die Geister geschichtlicher Persönlichkeiten ausgeben,
und gewöhnlich erst von einem der Hausgeister oder
Familiengeister „gerufen" sein wollen. Dabei ist zu bemerken^
dass jeder dieser „spirits" seine eigene Handschrift schreibt,
und sich ausserdem eines besonderen, seine Niederschriften
von denen eines anderen „spirit" unterscheidenden Schluss-
Striches, -Schnörkels oder -Zeichens am Ende eines Satzes
oder auch jeden Wortes bedient. So hängt zum Beispiel
der eine „spirit" einen geraden Strich nach aufwärts, der
andere einen geraden Strich nach abwärts, ein dritter eine
Schneckenlinie an das letzte Wort des Satzes, oder an jedes
Wort, während ein vierter einige Punkte hinter das letzte
Wort setzt, um seine Identität zu beweisen. Die „spirits"
nennen sich hier, wie beim Tischklopfen, entweder mit dem
Vornamen (seltener dem Familiennamen) eines verstorbenen
Menschen (ein angeblicher Goethe z. B. »Wolfgang", ein
angeblicher Turgeniew: „Irvan"), oder mit einem „Geisternamen
", den sie nach ihrer eigenen, immer und überall sich
wiederholenden Angabe „im Reiche der Geister" tragen.
Solche „Geisternamen" sind zum Beispiel: — „Elfdon^ Uvo,
Mombo, Urih, Lir, Jeromo, Zwibo, Loventa, Rego" (männliche),
„Flidia, Nanna" (weibliche); es werden aber zuweilen auch
„Geisternamen" geschrieben, die ihrer monströsen Buchstabenzusammenstellungen
halber kaum auszusprechen sind.
Letztere sind vielleicht Mystifikationen seitens jener
„spirits", die in ihren eigenen Geständnissen, wie auch durch
die ernsthafter und würdevoller sich gebenden anderen
spirits, „Kobolde" genannt und von diesen anderen regelmässig
als abgeschiedene Menschengeister niederer Sorte
bezeichnet werden, deren Interesse sich in Anulkung und


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0045