Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 38
(PDF, 192 MB)
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38 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 1. Heft (Januar 1898.)

Düpirung der noch im Erdenleben begriffenen Menschengeister
erschöpfe. Solche „Eindrängungen von Kobolden"
treten nach der Angabe der ernsthafter sich gebenden
„spirits" gewöhnlich dann ein, wenn die Stimmung der
Sitzungsteilnehmer an "Würde und Concentration zu
wünschen übrig lässt. In der That deckt sich diese Angabe
mit der praktischen Erfahrung; aber der durch wiederholte
Düpirungen Gewitzigte muss sich schliesslich fragen, ob die
Geringschätzigkeit, mit der sich die „höheren Geister" über
die „Kobolde" aussprechen, nicht selbst eine allerfeinste
Düpirung darstellt, und die „Kobolde" nicht identisch sind
mit den „spirits" überhaupt, ob diese nicht etwa ihre
harmloseren und plumperen Mystifikationen in schlauer
Berechnung freiwillig enthüllen, während sie bei ihren bösartigeren
und feineren Vorspiegelungen wohlweislich die
würdige Maske aufbehalten? Drei erfahrungsgemäss erwiesene
, nichts weniger als ideale Neigungen aller „spirits"
scheinen sogar einigermaassen für diese pessimistische
Auffassung zu sprechen: ihre Neigung, den krankhaften
Ehrgeiz, die Machtsucht oder die Eitelkeit ihrer Schutzbefohlenen
zu pflegen oder zu erregen und trügerische
Hoffnungen wachzurufen; dann ihre berüchtigte, oft unglaublich
kecke Verleumdungssucht; endlich ihr Bestreben, den
„Schützlingen" für die nächste oder auch fernere Zukunft
irgendwie Angst zu machen. Wie viele Idealisten wurden
schon von ihnen durch die Betheuerung eines grossen reformatorischen
Berufs in den extremsten Grössen Wahnsinn hineingehetzt
, wie viele wohlbegründete Freundschaften durch
sie gesprengt, wie viele allzu gläubigen Spiritisten durch
düstere Prophezeihungen beunruhigt! Mir selbst wurde
einmal für die nächste Woche eine schwere Krankheit
prophezeit, meiner Schwester durch ihren eigenen, sonst
immer sehr respectabel sich zeigenden „Schutzgeist" gar
ihre meuchlerische Ermordung durch einen in der Person
sich irrenden Fremden, wobei Ort, Tag, Stunde und alle
Details in der ernsthaftesten und für Glaubensspiritisten
gewiss überzeugendsten Weise angegeben waren, auch der
Zweck der Mittheilung ganz hinreichend mit der Bemerkung
im Genius-Sinne erklärt wurde, dass meine Schwester
„sich auf den frühen Abschied vöm Leben vorbereiten
müsse."'

Wir glaubten Beide nichts, und thaten wohl daran;
denn wir blieben Beide gesund und munter. Mir ist aber
ein sehr ähnlicher Fall aus der jüngsten Vergangenheit in
Erinnerung, welcher sehr tragisch endete; ein junger Mann,
dem die „spirits" für die nächste Zukunft seinen sicheren


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