Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 40
(PDF, 192 MB)
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40 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1898.)

5) die Eigentümlichkeit, zuweilen plötzlieh und ohne
ersichtlichen Grund (d. h. wenn keine Aenderung in der
Stimmung der Sitzungsteilnehmer eintritt und die Anzeichen
für die Eindrängung eines „Kobolds" fehlen) aus dem Erhabenen
in's Lächerliche, aus dem Gewählten in's Triviale,
aus dem Feingebildeten in's Rüpelhafte, aus dem Anständigen
in's Gemeine zu fallen, während man nach verschiedenen,
kaum trügerischen Anzeichen an der Identität des betreffenden
„spirit" nicht gut zweifeln kann;

6) den entschiedenen Willen, von den Menschen für die
fortexistirenden Geister verstorbener Menschen und befreundete
überlegene Geistesmächte gehalten zu werden, sie
zu berathen und ihre Entschlüsse möglichst zu beeinflussen,
direct oder indirect, wobei namentlich für die indirecte
Willensbeeinflussung Fälle von erstaunlicher psychologischer
Treffsicherheit und diplomatischer Feinheit beobachtet
werden können;

7) ein gewisser intimer Zusammenhang mit dem Medium
in erster, den Sitzungstheilnehmern in zweiter Instanz, welcher
in einer leichten Färbung der an sich charakteristischfremden
medialen Niederschriften nach den Anschauungen
und der augenblicklichen Stimmung des Mediums in erster,
der Sitzungstheilnehmer in zweiter Instanz sich kundgiebt;

8) einen ausgesprochenen Hang zur Lüge und bösartigen
Verleumdung.

Mit diesen Erfahrungsfeststellungen, welche einerseits
noch viel zu wenig auf Detailstudien beruhen, andererseits
aber für Zweifler aus einer noch zu geringen Anzahl von
Fällen abstrahirt wurden, ist freilich für die gewünschte
Wahrscheinlichkeitsentscheidung des Wesens der „spirits"
noch nicht viel gewonnen; kann doch auch jede von den
möglichen Erklärungs - Hypothesen — dass es sich um
Geister verstorbener Menschen, oder um individuelle geistige
Wesen einer anderen Wesensgattung, oder um das „un-
bewusste Ich" (die „Traumphantasie") des Mediums selbst,
oder um Wirkungen des unbewussten Ichs eines, mehrerer,
oder aller Sitzungstheilnehmer auf das Medium, oder um
Wirkungen des unbewussten Ichs abwesender Menschen auf
das Medium, oder endlich um eine Verquickung mehrerer
oder aller von diesen Fällen handle — sie allesammt mit
irgend einer Berechtigung für sich in Anspruch nehmen.
Man bedenke nur, dass uns die fundamentalen Willensrichtungen
unseres „unbewussten Ichs" wie auch die
Fähigkeiten desselben noch fast ganz unbekannt sind, und
dass jenes Wenige, was wir in den letzten Jahrzehnten
davon ahnen lernten, eher für, als gegen die Möglichkeit


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