Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 42
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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42 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1898.)

III. Abtheilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

JVachtrag zu „Die fliegenden Rüben von
STienadowka" an der Spitze dieses Heftes.

Von Victor M. Lang.

Ein Berichterstatter des Lemberger „Kurjer Lwowski",
Jan Zgoda, begab sich nach Nienadowka und schildert nun
in den Nummern vom 10., 11., 14. und 15. December 1897
des Näheren den Spuk nach Erzählungen der Augenzeugen
(vornehmlich des Viears), während ihm selbst, wie es ja oft
bei diesen irregulären Vorkommnissen geschieht, nicht
vergönnt war, etwas zu beobachten. Die wichtigsten, den
Bericht der Gendarmerie ergänzenden oder berichtigenden
Mittheilungen fasse ich hier gedrängt zusammen.

Der Spuk findet statt fast nur im Dunkeln, in der
Anwesenheit der 13 jährigen Anna (nicht Johanna) Ghorzempa
und bedient sich verschiedener Gegenstände; Menschen trifft
er aber nur mit Rüben und zwar mit erstaunlicher Kraft
und Sicherheit. Als Ausgangspunkt seines recht empfindlichen
Bombardements benutzt er die Stubenecke, in
welcher eine grosse Menge von Rüben bis unlängst aufgehäuft
war. Erst, seit diese weggeräumt wurden, begnügt
er sich damit, auf den Schafpelzen und Köpfen der Familie
Ghorzempa tüchtig zu trommeln, wenn dieselbe sich zur Ruhe
niederlegen will. Die Entfernung, aus welcher die Rübengeschosse
flogen, betrug nur gegen zwei Meter und würde
bei einem gewöhnlichen Wurf ungenügend sein zum Hervorrufen
einer so starken Wirkung, wie sie sich in diesem
Falle kundgiebt. Der Vicar bemerkt, es scheine so, als ob
Jemand die Rüben mit gewaltiger Kraft auf die betreffende
Körperstelle gelegt hätte. Mancher hat dadurch Beulen
davon getragen, beinahe Jeder musste bei einem solchen
„Treffer" laut aufschreien. Einmal entfuhr der bewussten
Stubenecke ein greulicher Gestank; man hat dann dort die
Erde aufgegraben, aber nur reinen Sand gefunden.

Eine andere, noch unangenehmere Specialität des
Störenfrieds besteht darin, dass er Ghorzempa Mist in das
Essen wirft, und da es in seinem Hause schmutzig genug
aussieht, so sagen die Bauern spöttisch: — „In Mist hat
er gelebt, nun bewirft ihn der 'Geist* auch mit Mist/1 —
Es wird bestritten, dass die Bauern sich feindlich gegen


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