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Kurze Notizen.
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Mai-Heft S. 237 und rückwärts im Januar-Heft 1878 S. 47
der berühmten Papstweissagungen des Erzbischofs Malachias
von Armagh (f 1148) erinnern, welcher diesen Papst als
„Lumen in coelo", d. h. „das Licht am Himmel" voraus
verkündet hat. Interessant ist, dass das Familienwappen
der Pecci, welchem Geschlechte der Papst entstammt, einen
goldenen Kometen im blauen Felde schon seit dem Jahre
1254 führt. Sein Nachfolger ist als „Ignis ardensa,
d. h. „ein brennendes Feuer" vorher verkündet, worauf
„Religio devastata", d. h. „die Religion [das Papstthum
] verwüstet" werden soll Es sollen nach Leo XIII.
noch sieben bis acht Päpste folgen, ehe das Ende der alten
Welt eintritt und ein neuer Himmel und eine neue Erde
voll Gerechtigkeit, Wahrheit und Heiligkeit erstehen werden.
Aber diese hängen wohl schwerlich allein vom Papstthum
ab, sondern die Besten aller Nationen und Stände werden
wohl diese Brücke zum Himmel bauen helfen müssen,
/) Ein rettender Traum — in seiner Quelle
entdeckt. ~- Im October-Heft 1895 S. 475 ff. brachten
wir die Mittheilung eines solchen aus dem Jahre 1708, wie
derselbe von einem Correspondenten JE. XL. in „Das Buch
für Alle" eingesendet worden war, ohne dort die genaue
Quelle anzugeben, aus der er geschöpft hatte. Jetzt haben
die „Leipziger Nachrichten" v. 30. September 1897 diese
Quelle genannt. Es ist „eine in lateinischer Sprache
geschriebene Biographie des Kanzlers und Konsistorial-
präsidenten Ernst August Apfelstädts, der zu Anfang des
18, Jahrhunderts in Erfurt mehrere ansehnliche Aemter
bekleidet hatte, und den der Fürst Heinrich von Schwarzburg-
Sondershausen 1742 unter Verleihung des Adels zu seinem
Geheimrath ernannte. In diesen Aemtern und Würden starb
er am 24. April 1757 zu Sondershausen." — So weit waren
wir zum Theil schon unterrichtet mit Ausnahme „der
lateinisch geschriebenen Biographie des Kanzlers" und seines
„Todestages". Nun aber heisst es weiter: — „Sein Schwiegersohn
, der Rath und Doctor der flechte Börner daselbst, gab
die in lateinischer Sprache verfasste Biographie heraus, nach
welcher wir auch die Geschichte vom rettenden Traume
erzählen," — Und nun folgt fast wortgetreu die von uns
an bezeichneter Stelle gebrachte Erzählung des rettenden
Traumes des 16 jährigen Sohnes Ernst August beim plötzlichen
Tode seines Vaters, des Sekretärs des kurmainzischen
Fiskus Zacharias Bernhard Apfelstädt, welcher eine sein
Vermögen übersteigende bedeutende Geldsumme nebst den
dazu gehörigen Rechnungen in ein Versteck gelegt hatte,
das nur durch diesen Traum entdeckt wurde. Die skeptischen
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