Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 108
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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108 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1898«)

Bemerkungen des Berichterstatters der „Leipz. Nachrichten"
über die Glaubwürdigkeit des Dr. jur. Börner brauchen wir
nicht zu den unseren zu machen, da dieser die Geschichte
nicht selbst verfasst, sondern nur herausgegeben hat, wie sie
ihm vom Schwiegervater hinterlassen worden war. Der in
den 50 er Jahren des vorigen Jahrhunderts in Sondershausen
Gestorbene ist daher für diese lange vor Swedenborg und
Kant passirte Geschichte nicht verantwortlich, sondern nur
der Erzähler und Erleber derselben, welcher durchaus nicht
unglaubwürdig ist.

m) Von dem grossten deutschen Gelehrten, dem
Königsberger Philosophen, Immanuel Kant, berichtet
Edm. W. Reils in seinem Artikel zu Emil ßörstling's Bild:
— „Kant und seine Tischgenossen" — in „Ueber Land und
Meer" Nr. 27, 1894, S. 554, dass er bis in sein 63. Jahr,
unverehelicht, wie er war, die Mittagsstunden in einem
Gasthause zubrachte, später aber seine Häuslichkeit mit
einem Diener derart ordnete, dass er täglich Freunde zum
Essen bei sich sehen konnte, denen er drei, bisweilen fünf
Stunden Zeit widmete. Die Wahl der Speisen, die Zahl
der eingeladenen Gäste waren mit pedantischer Sorgfalt
geregelt: — nicht weniger als drei, nicht mehr als neun
Personen, ja selbst der Inhalt der Tischgespräche war von
vornherein bestimmt Mit seinen Tischfreunden, von denen
Kaufmann Jacoby, Theodor Gottlieb von Hippel, Kriminal-
Director und Hofhalsrichter, Kriegsrath Scheffner, Medicinal-
ratb Haagen, sein Freund und Vermögensverwalter Kaufmann
Motherüy, der Professor der praktischen Philosophie und
CameralWissenschaften Christian Jacob Kraus, dem das
geflügelte Wort entstammt: — „Professor auf der Universität
Königsberg werden, heisst, zugleich das Gelübde der Armuth
ablegen", — besonders aber der uns interessirende, tiefsinnige
Mystiker Mammin und der später geadelte Ludwig
Ernst von Borowski, Feldgeistlicher und zuletzt „Erzbischof
der evangelischen Kirche", auf dem das Jahr 1786
repräsentirenden Bilde gemalt sind, unterhielt er sich meist
in launiger und leichter Weise; namentlich soll „dieser sonst
tiefste und schwierigste Denker eine erstaunliche Fülle von
Anekdoten zu erzählen gewusst haben, so dass noch heute
mancher heimlich wünscht: — hätte er doch lieber seine
Tischgespräche aufgezeichnet, als die 'Kritik der reinen
Vernunft geschrieben \Ui — Von Hamann heisst es, „dass er
unter dem Drucke elender Lebensverhältnisse sich die Kraft
zu eigener GedankenbiUung bewahrt hatte, aber eben wegen
seiner unglücklichen äusseren Lage zu völliger Klarheit sich
nicht durchringen konnte. [Wir vermuthen eher, man habe


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