Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 114
(PDF, 192 MB)
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114 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 3. Heft. (März 1898.)

Phänomen wäre unmöglich, da es sich im Widerspruche
mit dem Naturgesetze der Gravitation befinde. Mich
will es schier bedünken, dass die Vertreter der officiösen
Wissenschaften, indem sie solche logische Schlüsse aufstellen,
ebenso verfahren, wie dies eine beschränkte Person thun
würde, die noch keine Idee von einem Luftballon hätte,
wenn ihr auch Hunderte glaubwürdiger Zeugen bestätigen
würden, dass man sich vermittelst Luftballonen in die Luft
erheben könne, indem sie sich auf das Naturgesetz der
Gravitation berufen und auf Grund dessen die UnmÖglich-
keit dieses Phänomens weiter behaupten wollte.

Ein wirklich ernstlicher Denker aber wird, wenn er
von Phänomenen hört, die, obwohl sie im Widerspruche
mit den bekannten Naturgesetzen zu stehen scheinen,
dennoch von glaubwürdigen Zeugen bestätigt werden, nicht
nur von dieser aphoristischen Unmöglichkeitstheorie abstehe
*!, sondern auch, sofern er nicht tiberzeugt würde,
trachten, sich von der Existenz solcher Phänomene de
visu zu überzeugeu, und nicht, nachdem er sich davon
überzeugt hat, an seinen gesunden Sinnen und seinem
Verstände zweifeln, und das, was er gesehen hatte, als
Vision oder Hallucination betrachten, sondern folgern, dass
entweder noch das Wesen und die Natur des scheinbar
sich widersprechenden Naturgesetzes nicht genügend erklärt
wurde, oder aber, dass es bei diesem Phänomen Einwirkingen
gebe, durch welche das Wirken des betreffenden
Naturgesetzes ebenso behoben wird, wie z. ß. die Wirkung
der Gravitation durch die Gasfüllung des Luftballons.
Wenn wir uns also von der Existenz des früher erwähnten
Phänomens überzeugt haben, dann werden wir uns fragen
müssen, ob nicht durch selbiges, da es dem bekannten
Naturgesetze der Gravitation zu widersprechen scheine,
gerade ein Licht auf die Natur, auf das Wesen dieses
Gesetzes geworfen werde.

Bis nun ist uns das Wesen der Gravitation unbekannt.
Wir kennen nur deren Wirkungen. Es giebt aber schon
Gelehrte, namentlich Astronomen, welche die Gravitation
als ein electro-magnetisches Phänomen betrachten *)
Die Phänomene der Gravitation aber werden sofort erklärlich
, sobald man annimmt, dass die Gravitation eine

*) Man sehe hierüber Prof. Friedrich Zöllner9* interessante
Schrift: — „Erklärung der universellen Gravitation aus den statischen
Wirkungen der Electrieität und die allgemeine Bedeutung des
Weber'nchen Gesetzes.44 (Leipzig, Commissions?erlag von Z. Staackmann,
1882.) XVI und 112 S. gr. Lex. 8°. Zu beziehen durch Oswald Mutze
in Leipzig. — Oer Sekr. d. Red.


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