Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 134
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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134 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 3. Heft. ^März 1898.)

dieser Siesta seine Gattin, als sie eben in den Keller nach
Wein ging, ein leises, aber ängstliches Flüstern: — „Judith,
Judith" - Es schien ihr wie die Stimme ihres Gatten. Im
Glauben, sie wäre das Opfer einer Einbildung, ging sie
weiter; aber da hörte sie wiederholt dieses leise und ängstliche
Flüstern: — , Judith, Judith\u — Erschrocken lief sie
in den Garten und sah ihren Gatten im tiefen Schlummer,
über seinem Kopfe aber eine Giftschlange an einem Aste
hängend und gegen ihn sich windend. Ihre Intervention
rettete den Ahnungslosen vom Schlangenbisse. Ich habe
dabei noch zu bemerken, dass Herr Gerechtshammer an beiden
Augen erblindet ist. Es unterliegt keinem Zweifel, dass die
Seele des schlafenden Herrn G. die schwebende Gefahr
erkannte und davon telepathisch die Seele seiner Gattin
benachrichtigte.

Den 15 August 1769 um 3 Uhr Nachts weckte den
Kammerdiener Friedrich^ des Grossen ein lauter Aufschrei
des Königs: — „Feuer, Feuer 1" — Er stürzte sofort in
das Schlafzimmer, aber es brannte nirgends; der König lag
im Bette schwer athmend und ächzend. Der Kammerdiener
weckte ihn auf, worauf ihm der König erzählte, dass er einen
. seltsamen Traum gehabt habe, welcher gewiss etwas zu
bedeuten habe, und gab ihm den Auftrag, den Traum sowie
das Jahr, den Tag und die Stunde des Traumes aufzuschreiben
. Er träumte, er stehe auf der Terrasse zu
Sanssouci und sehe um sich her sein ganzes Land und
Städte und dahinter die ganze Welt mit ihren Ländern und
Städten. Es war ein wunderschöner Anblick. Da verfinsterte
sich der Himmel, und zwischen den schwarzen Wolken
leuchtete plötzlich ein heller Stern auf, fiel blitzschnell auf
die Erde, und sobald er niedersank, flammte die ganze Welt
in Feuer und Flammen auf. Der Stern hatte alle Länder
und Städte verbrannt, Flüsse in blutrothe Ströme, Felder
in Todtenäcker verwandelt. Und wie er das sah, rief er in
seiner Angst: — „Feuer, Feuer!" — Von diesem Traume
erzählte Friedrich der Grosse sehr oft seiner Umgebung,
aber er erlebte die Erfüllung des Traumes nicht. Er starb
nämlich 1786, der genannte Stern aber fing erst am Anfange
des 19. Jahrhunderts an, Städte und Reiche einzuäschern.
Der Stern war nämlich Napoleon L, welcher den 15. August
1769 um 3 Uhr Nachts, genau also zu der Zeit, als Friedrich
der Grosse diesen Traum hatte, geboren wurde.1V)

Frau Marie von Lougotvsky aus Odessa, die Gattin des
berühmten russischen Schriftstellers iV- P. Lougotvsky, theilt

**) Dr. Gr. d Wütig: — „Psych, Stud." 1895, VIII. Heft, S. 377-379.


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