Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 153
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

153

Sachkenntniss und Sachlichkeit die Gründe pro und contra
zu erwägen.44 — Schon nach dem hier Mitgetheilten braucht
man wohl schwerlich auf Prof. Heinzens Erwiderung zu
warten, um darüber gewiss zu sein, dass Kant sich trotz
seines angeblichen ßewusstseins von der gänzlichen Unwissenschaftlichkeit
seiner transscendentalen Speculationen
doch wirklich mit ihnen als einem Problem beschäftigt hat,
dem nur die rechten Unterlagen noch fehlten, wie sie der
moderne Mediumismus oder sogenannte Occultismus einem
jeden ehrlich Forschenden darbietet. Was Kant gedacht
und erklärt haben würde, wenn er du Prel's „Geistergeschichten
" gehört hätte, kann uns Herr Erich Adicke's
bei all seiner Kenntniss Kanfs nicht verbürgen. Er kann
nicht einmal für Rieh selbst bürgen, dass, falls er sie auch
studirte und experimentell verfolgte, nicht noch verschiedene
Körnchen Wahrheit mehr darin zu finden sein würden als
vermeintliche Irrthümer. Seine abfällige Kritik der
v. Danckelman'sehen Schrift aber müssen wir theilen, — „die
Art seiner Satire erscheint [ihm] so schaal, der Scherz so
gezwungen, dass nur ein Gefühl aufkommen kann: — Ekel.

— v. D. zieht nicht einmal die wenigen Schriften Kanfs,
welche in Betracht kommen, sämmtlich heran. So wird das
Bild, welches er von dem Verhältniss zu Swedenborg giebt,
ein verzerrtes. Er missversteht Kant9 er missversteht
Swedenborg. Darum kann man auch nicht tröstend sagen:

— ,ut desint vires, tarnen est laudanda voluntas* [Wenn
auch die Kräfte fehlen, so ist doch der Wille zu loben]/*
Bei so vielen Missverständnissen Kanfs und des Mediumismus
und Occultismus der Neuzeit dürfte du Prel doch wohl recht
behalten, wenn er Kanfs Weltanschauung als eine mystische
und den Philosophen selbst als einen Vorläufer des heutigen
Occultismus bezeichnet hat. — Merkwürdigerweise erfährt
eine andere Schrift des Freiherrn v. Banckelman über —
Shakespeare in seinen Sonetten in „Blätter für litterarische
Unterhaltung" Nr. 43 v. 21 October 4897 S. 682 eine
ähnliche absprechende Berichtigung durch den Kritiker
Ernst von Sallwürk, also einen Standesgenossen, so dass Herr
v. D. mit seinen „ganz unhaltbaren und unsicheren Ansichten
" auch hier nicht ernst zu nehmen ist. — Der
Sekr. d. Red.

e) Doppelbewusstsein nach Leuchtgas-Vergiftung
. — Facbblätter berichteten vor kurzem über
einen eigenartigen Fall von Doppelbewusstsein. Ein junger
Mann zog sich durch Einathmung von Leuchtgas eine
schwere Vergiftung zu. Er überstand dieselbe; als Folge
blieb aber ein Gedächtnissverlust zurück, der fast alle


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