Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 186
(PDF, 192 MB)
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186 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 4, Heft. (April 1898.)

aber — „die Hypnose weiter nichts, als die beabsichtigte
künstliche Hervorrufmg eines hysterischen Anfalls, bez.
einer hysterischen Psychose durch Suggestion." — Die
Gegner der sogenannten occulten Forschung stützen hierauf
ihre Hauptangriffe, indem sie, Bedingung und Erscheinung
verwechselnd, alle Medien für hysterisch erklären.1) Auf dem
Lande hat sich ein hierher gehöriger, sehr interessanter Aberglaube
erhalten. Dr. Wittig berichtet,2) „seine Mutter habe
ihm als ein fast untrügliches Merkmal angegeben, dass eine
richtige und mit grosser Kraft wirkende Hexe meist eine
Person sei, welche vermöge ihrer geschlechtlichen Beschaffenheit
kein Kind bekommen könne. . . Wenn wir nun gewisse
Andeutungen herbeiziehen, die auch hei einigen hervorragenden
Medien der Neuzeit ähnliche Geschlechtszwitter-
haftigkeit voraussetzen lassen, so wäre das vielleicht ein
Fingerzeig für weitere physiologische Forschungen in dieses
bis jetzt noch so dunkle Gebiettt — Mir sind jene Andeutungen
bez. der Medien leider unbekannt.*) Doch möchte
ich hier darauf hinweisen, dass das berühmte Medium
Eusapia Paladino Epileptikerin ist.3)

Hier gestatte ich mir eine kleine Abschweifung. Liesse
sich nicht das Problem der Liebe einmal unter diesem
Gesichtspunkte betrachten? Es ist nämlich eine bekannte
Thatsache, dass im Zustande der Liebe das Metaphysische
und Göttliche eine grosse Rolle spielt. Da treten jene süssen
Ahnungen auf, deren göttliches Licht unseren Blick die
Nebel der Zukunft durchdringen lässt; die Sehnsucht
triumphirt über die Weiten des Raumes und schwingt ihre
Flügel über Meer und Lande, und erstaunt sehen wir, wie
plötzlich in zwei Seelen ein Gedanke emporblitzt. Nun
ist aber fast jede Liebe von sexueller Erregung begleitet.
Sie mahnt uns, dass dann, wenn der Götterglanz des
Schönen unseren trunkenen Blick erfüllt, die Bestie in uns
am ehesten uns an unsere Abstammung mahnt. Nach dem
oben Gesagten dürfte es nun sehr wahrscheinlich sein, dass

*) Dagegen polemiairt /. Boweryi — „Le Spiritisme et VAnarchie."
Paris, 1897. S. 60 ff.

2) „Ueber Spukerscheinungen und deren Ursachen.'4 „Psych.

Stud." 1886. S. 10.

*) Man darf hier auf das wohl bekannteste und in Deutschland
verrufenste Medium, auf Mr. Henry Stade verweisen, bei dem, wenn
er auch nicht selbst ein Zwitter war, doch die seltsamsten geschlechtlichen
Erscheinungen sich zu Zeiten gezeigt haben. Vergl. „Psych.
Stud." Mai-Heft 1886 S. 234 ff. und Januar-Heft 1880 S. 34 ff. —

Der Sekr. d. Rjed.

8) „Uebersinnliche Welt." 1896. 8. 3. cf. „Nachtrag14 au dieser
Arbeit.


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