http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0203
Kurze Notizen.
195
Kurze Notizen.
ä) Erklärung, — Dass ein Bruchstück meines Aufsatzes
: — „Der thierische Magnetismus und die Therapie"
— in Leipziger Tagesblättern als Inserat (und leider auch
mit Druckfehlern) veröffentlicht wurde, liegt ausserhalb des
Bereiches meiner Schuld und geht nicht auf meine Kosten.
Scheveningen in Holland, (Villa Sabina), den 1. März
1898. Dr. med. Eduard Reich. (Vorgl. S. 192 ff. d. H.)
b) Herr JB. Seithel sen. zu Freiburg UB. theilt
uns zu unserer Kurzen Notiz/):— „Bin merkwürdiges
Experiment" des Dr. Grasset zu Montpellier und des
Dr. Ferroul zu Narbonne im Januar-Heft 1898 S. 60 ff. noch
Folgendes mit: — Die Academie beschloss bekanntlich,
durch eine Kommission weitere Versuche mit der Dame
anzustellen. Dieser Beschluss kam zur Ausführung, und die
Kommission bildete sich aus folgenden Herren: Professor
der Physik Bertin-Sans, Advokat Guibal und Prof. Meslin.
Drei Experimente waren sorgfältig vorbereitet, wobei alle
Vorsichtsmaassregeln mit peinlicher Sovgfalt beobachtet
worden waren. Dr. Grassei schreibt darüber in der „Semaine
medicale: — „Die beiden folgenden Experimente sind in
unserer Gegenwart angestellt worden: — 1) Das Medium
sollte in unserer Gegenwart aus Entfernung ein Schreiben
lesen, das in eine Schachtel mit photographischen, nicht
entwickelten Platten eingeschlossen worden war; 2) das
Medium sollte in unserer Gegenwart ein versiegeltes Schreiben
lesen, das einer von uns vor ihm in die Höhe zu halten
hatte; Zeit, solange es das Medium wollte, aber ohne dass
solches dasselbe berühren durfte. Beide Experimente wurden
in Gegenwart des Dr. Ferroul vorgenommen, fielen aber mit
völlig negativem Erfolge aus. Dr. Ferroul kannte den Inhalt
der Briefe nicht. Es liegt mir daran, dies ebenso zu veröffentlichen
, wie ich zuvor den ersten Bericht veröffentlicht
hatte." —
Wie zu erwarten > wurde dieses negative Ergebniss sofort
von deutschen Blättern mit dem gewohnten Hohn, sobald
es sich um occulte Dinge handelt, begrüsst und auf Betrug
hingewiesen, der doch für Jemand, der sich die Sachlage
reif ich überlegt, kaum möglich ist. Dr. Grasset ist ausserhalb
der Betrugstheorie zu stellen; denn einmal bürgt sein allbekannter
guter Ruf dafür, dann hat er seine Erfahrung
sofort dei Academie vorgelegt; letztere hat die Unverletztheit
des Briefes anerkannt und dann auf Dr. Grassels
Betreiben einen Kontroll versuch veranstaltet. Was Dr. Ferroul
betrifft, so wusste er Nichts von dem Inhalte des ersten
13*
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0203