Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 210
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0218
210 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 5. Heft (Mai 1898.)

ßekenntniss soll, wie mich mehrere kundige Mitglieder der
Münchener „Gesellschaft für wissenschaftliche Psychologie"
gelegentlich meines Berichtes über die Mediumität meiner
Frau versicherten, ein ganz ausserordentlicher Fall sein,
indem die Intelligenzen fast immer vorgeben, die (Deister
Verstorbener zu sein.

Das unbewusste Ich besprach alle möglichen Angelegenheiten
und gefiel sich sehr in Prophezeiungen, die sich aber
keineswegs alle erfüllten. Nach Verlauf eines Vierteljahres
Hess es sich auch als innere, von der Brust herkommende
Stimme vernehmen, worauf die beiden Arten der Communi-
cationen eine Zeit lang neben einander hergingen, bis
schliesslich das psychographische Verfahren ganz fallen
gelassen wurde. Einige Male wurde auch direct mit Bleistift
geschrieben; indessen war diese Art der Mittheilung beim
Agenten nicht beliebt.

Gegen Ende des gleichen Jahres hatten wir das Glück,
die Materialisations-Sitzungen der Frau d'Espdrance in
Helsingfors mitzumachen, wodurch unser Interesse für den
Spiritismus begreiflicher Weise sehr gesteigert wurde.*) So
nahmen wir denn in der Folge an einem Privatzirkel Theil,
in welchem sich bald herausstellte, dass meine Frau auch
ein Medium für „Geister" ist. Schon in der ersten Sitzung
fühlte sie, wie etwas Fremdes von ihr Besitz zu ergreifen
schien, das ein Kältegefühl und ein heftiges Zittern des
linken Armes veranlasste und sie dann zwang, mit der
flachen Hand immer wieder auf die Tischplatte zu schlagen.
Diese Schläge wurden alsdann im Verein mit der Hersagung
des Alphabetes zur Verständigung mit dem unsichtbaren
Agenten benützt.

Während die Mittheilungen in den ersten Sitzungen
ziemlich belanglos und konfus waren, meldete sich in der
sechsten Sitzung vorgeblich der damals seit zwei Jahren todte
Vater meiner Frau und machte die Mittheilung: — „Gehe
zu Olga und sage ihr, ihr Vater erwarte sie." — Damit
sollte Olga, der älteren Schwester meiner Frau, ein baldiger
Tod prophezeit werden. Als sich in der nächsten Sitzung
mein Schwiegervater wieder gemeldet hatte, wurde er gefragt,
ob er für weitere Mittheilungen der Einfachheit halber nicht
lieber Papier und Bleistift benützen wolle, was er bejahte.
Es war sonderbar zu sehen, wie unbeholfen sich die rechte

*) Man vgl. hierzu des Herrn Herausgebers Artikel: — „Ein
epochemachendes Phänomen im Gebiete der Materialisation" — im
Jahrg. 1894 und 1895 der „Psych. Stud.u und speciell das August-Heft
1894 S. 398 ff. und das Februar Heft 1895 S. 59, 64, 67 ff, —

Der Sekr. d. Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0218