Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 223
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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Seithel: Exteriorisation der Empfindung.

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Prof. Boirac, Dr. Bremaux, Dr. Möttau, Durville u. 8. w. voll
bestätigen. Das benutzte Sujet war eine hochsensitive
Persönlichkeit und kam sehr schnell in das somnambule
Stadium. Es verlor jedweden Connex mit seiner Umgebung,
nur denjenigen mit dem Operateur beibehaltend. Seine
normale Persönlichkeit verschwand gänzlich und wurde
durch einen völlig negativen, willenlosen Zustand ersetzt.
Nach dem Erwachen fehlte ihm alle Erinnerung an das
Erlebte, die Haut wurde durchaus unempfindlich und reagirte
nicht auf Stiche und dergleichen. Wenn ihm ein Glas mit
Wasser in die Hand gegeben und dieses mit einer Nadel
gestochen wurde, so empfand das Sujet einen Stich; —
wurde das Wasser geknippen, so fühlte es ein ausgeprägtes
Kneipen am Körper.

Die Versuche wurden dahin ausgedehnt, dass ein
Assistent, das Sujet anfassend, das Glas Wasser in die
Hand nahm; dass nach und nach fünf Personen zwischen
den Assistenten und das Sujet eingeschaltet wurden; immer
wieder erfolgten dieselben Resultate, nur mit dem Umstand,
dass, je weiter das Wasser vom Sujet entfernt wurde, desto
länger der Zeitraum dauerte, welcher zwischen dem Stich
in das Wasser und der Empfindung im Sujet verstrich; im
Maximum zwei Secunden.

Ein Assistent fasste das Sujet an beiden Händen, und
des letzteren Empfindungsvermögen wurde auf ersteren
übergeführt. Das Sujet blieb völlig gefühllos, reagirte aber
auf Erregungen, welche dem Assistenten zugefügt wurden.
Das Gleiche zeigte sich darauf, als der Assistent durch
Loslassen der Hände seine directe Verbindung mit dem
Sujet unterbrochen hatte.

Dies möchte eine Erklärung geben für die Verbindung
einer materialisirten Gestalt mit der Persönlichkeit, aus
welcher sie exteriorisirt wurde, und dass, wenn erstere
angefasst wird, letztere dies als Reaction empfindet.

Dann trausferirte man das Gefühl des Sujets auf
materielle Gegenstände, als: ein Stück Holz, eine Teigfigur,
auf deren Kopf man Haare vom Sujet befestigt hatte.
Immer war der Erfolg bei Berührung der Gegenstände der
gleiche, wie oben.

Dr. Joire sagt: — „Das Gefühl, welches vom Körper
des Sujets entweicht, geht nicht verloren, sondern wird
lediglich ausserhalb desselben verlegt", — und es sind dafür
die angestellten Versuche ausschlaggebend, umsomehr als
ihnen eine ganze Eeihe von glaubwürdigen Zeugen beiwohnte
.

Zugleich werfen diese Versuche ein Licht über viele


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