Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 248
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
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248 Psychische Studien, XXV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1898.)

Naturvorgang und Seelenstimmung in eins zusammen. Recht
deutlich ist dies der Fall in dem Gedicht 'Ein Sommertags-
traum*. Die Dichterin ist bei aufziehendem Gewitter eingeschlafen
. Ihre Geburtstagsgeschenke — ihren Sammel*
neigungen entsprechend ein Autograph, ein Denar, eine
Erzstufe und eine Muschel — liegen vor ihr. Von diesen
Gegenständen steigen nun Bilder auf, die wieder mit dem
sich entwickelnden Gewitter in Beziehung stehen. Mit
keckem Humor lässt sie andererseits in den 'Krähen' den
historischen Vorgang durch das Medium der Thierseele
hindurchgehen. — In vielen ihrer Dichtungen nerrscht echte
Balladenstimmung. Was sie von dem 'Zweiten Gesicht1 des
'Fräuleins von Rodenschild' erzählt, das hat sie selbst erlebt.
Wunderbar scheint der Zufall oder eine andere geheimnissvolle
Macht zu spielen. Der Schrei eines Geiers rettet durch
Räuber bedrohte Menschen aus schwerer Gefahr. Alle
Schuld rächt sich auf Erden. U. s. w." — „Mit der mittelalterlichen
Romantik, der auch sie in ihren Anfangen ihren
Tribut gezahlt hatte, theilt sie in ihren reiferen Werken
nur noch die Vorliebe für den heimischen Boden und für
das Geheimnissvolle. Auf Schloss Meersburg fand sie
Linderung ihrer Leiden, und doch sehnte sie sich mit aller
Gewalt nach dem Walde und der Heide Westfalens. Der
alte Rittersitz am Bodensee war die Hochburg der romantischen
Gelehrsamkeit, und doch kümmert sie sich mehr um
die Geister des alten Schlosses als um die Mären
der Vorzeit, So hat sie auch aus den Forschungen der ihr
befreundeten Brüder Grimm, denen sie gern behilflich war
bei ihren Arbeiten, gerade die Sage vom 'Spiritus familiaris
des Rosstäuschers* benutzt. In dieser Erzählung sehen wir
die wesentlichen Züge ihrer Poesie noch einmal recht
deutlich hervortreten, sehen insonderheit auch, wie sie das
Unheimliche selbst in Shakespeare'scher Weise mit vollem
Realismus behandelt. Ein Vergleich des Gedichts mit
Chamissds ,Peter SchhmihV lässt es als eine erhöhte Potenz
von diesem erscheinen." — Kurz, wir erkennen, sie war als
Dichterin selbst ein Medium, und ihre Lieder und Briefe
müssen für Sachkenner auf unserem Gebiete eine wahre
Fundgrube kostbarer Edelsteine sein. Ueber ein von ihr
berichtetes „Gehörsphänomen" brachten wir bereits eine
Kurze Notiz im Februar-Heft 1880 S. 86. Die Fortsetzung
des begonnenen Dr. WedeVmhm Artikels: — „Das Ueber-
sinnliche in der deutschen Litteratur unseres Jahrhunderts"
wird noch Weiteres über sie bringen. — Der Sekr.
d. Red. —

d) Zum Nachrufe der Frau Töpfer. — Das


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