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250 Psychische Studien, XXV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1898.)
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forderte sie auf, nach dort zu kommen. Frau T. selbst war
bis zuletzt absolut dagegen, und erst auf vieles Drängen
Seitens des Herrn der ihr auch die Freikarten hierher
sandte, und weil auch ihre kontrollirenden Geister darauf bestanden
, entschloss sie sich, abzureisen. G. hat nie eine Heilanstalt
gehabt, auch hat Frau T. keine Sitzungen mehr in
Amerika gegeben, sondern G. hatte nur die Absicht, ihr
Kuhe zu schaffen. Wie sie mir aus San Diego schrieb, litt
sie unter dem barschen Wesen des G.f einem Bayer, sehr
und entschloss sich deshalb, nach Los Angeles mit ihrem
Sohne, Herrn Johannes Bartholorvsky (nicht Töpfer) und ihrer
Tochter Mathilde überzusiedeln. Ihre Kraft hat, ausser der
Materialisationsmediumschaft, bis zu ihren letzten Tagen
ausgehalten. Ihr Leben war bis dort ein trauriges, da ihr
Sohn bis in die letzte Zeit ihres Lebens wenig Verdienst
fand, ja selbst ihre Koffer wurden schon auf ihrer Hinreise
ein Raub der Flammen. Ich habe bis heute nicht verstanden,
was sie eigentlich in Amerika sollte, da es ihr in letzter
Zeit hier (in Berlin) ganz gut ging, denn sie hatte einen
Kreis von Freunden um sich, der sie liebte und verehrte.
Noch kurz vor ihrem Tode erhielten ich und mehrere
Patienten mediumistische Zuschriften von ihr. — Berlin,
18. April 1898. Willy Reichel, Magnetiseur.
e) Einladung zum dritten Congress des
„Verbandes Deutscher üccultisten." — Den
Verbandsgenossen und Freunden des Occultismus bringt der
unterzeichnete Vorstand zur Kenntniss, dass die Verhandlungen
des diesjährigen Congresses am 31. Mai und
1. Juni er. zu München, Pfandhausstr. 71, im grossen
Saale des Bayerischen Kunstgewerbe - Vereins stattfinden
werden, und zwar bedingt durch locale Verhältnisse und
Gepflogenheiten des Abends 7 Uhr. — Am ersten Tage
hält der Vorsitzende der ,,Münchener Gesellschaft für
wissenschaftliche Psychologie", Herr Dr. Bormann, den
Vortrag über: — „Occultismus eine Wissenschaft"
— und am zweiten Tage Herr Redakteur Feilgenhauer-Köln
den im vergangenen Jahre ausgefallenen Vortrag über: —
„Die occulten Phänomene vom Standpunkte
der spiritistischen Geisterhypothese." — Einlasskarten
sind gegen Einsendung des üebersendungsportos
unentgeltlich von dem Verbandssekretär Herrn Max Bahn,
Berlin N. Eberswalderstr. 16 zu beziehen, sowie am ersten
Verhandlungstage von 9—11 Uhr Vormittags im Versammlungslokal
zu haben. Zwecks Rechnungslegung werden
die Mitglieder freundlichst ersucht, etwaige rückständige
Beiträge an den Kassenwart Herrn A. Weinholtz, Berlin 0
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