Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 254
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0262
254 Psychische Studien. XXV. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1898.)

dass dieser vier Kinder hatte, Anna Graeca, Philipp, Georg
und Magdalena Graeca. Philipp hatte, erst achtzehn Jahre alt,
ein Verlöbniss mit Margarethe Buchner, der Tochter eines
Leipziger Bürgers, eingegangen, das dem Willen Melanchthon's
nicht entsprach. Er reiste deshalb nach Leipzig, um mit
Hilfe seines Freundes Camerarius das Verhältniss der
Liebenden aufzulösen. Ein erhalten gebliebener Brief
Margarethen^ an ihren Bräutigam, der sie als ein liebes,
verständiges Mädchen kennzeichnet, mahnte Philipp an sein
gegebenes Wort. Hierauf antwortete dieser schon in ziemlich
kühlem Ton, und schliesslich gelang es auch, besonders
durch Luiher's Zuthun, das Verlöbniss zu trennen und die
Liebenden ihres Treueides zu entbinden. Beide heiratheten
andererseits. Melanchthon's zweite Tochter, Magdalena Graeca,
die mit dem Leibarzt des Kurfürsten August, Dr. Deucer,
verheirathet war, starb, als ihr Gatte, wegen seiner Hinneigung
zum Calvinismus > in der Pleissenburg zu Leipzig
jahrelange schwere Kerkerhaft erdulden musste, darüber
aus Gram. Nebst den Nativitaten vieler bekannten Theologen,
Mediciner, Juristen, Künstler, Dichter und Astronomen jener
Zeit enthält das Reinhold'sche Schriftstück auch die von
Ambrosius Reuter, dem späteren Bürgermeister von Wittenberg
, und seiner Angehörigen, welche wir deshalb hervorheben
, weil sie auch dessen Abenteuer in Leipzig erzählt
und eigentümlichen Humors nicht entbehrt. Reuter hatte
sich an den reformatorischen Wirren in Leipzig betheiligt,
und war deshalb relegirt und als Ketzer gefangen gesetzt
worden. Es gelang ihm jedoch, aus dem Kerker zu entweichen
und aus der Stadt zu entkommen. Auf der Flucht
nach Wittenberg wurde er von den ihm nachgeschickten
Häschern unterwegs eingeholt; anstatt ihn jedoch festzunehmen
, thaten sie, als ob sie ihn nicht kannten, und
Hessen ihn mit sich gehen, so dass er unter ihrem Geleit
glücklich in Wittenberg anlangte. Es scheint sich also auch
hier, wie später bei der FröscheFschen Affaire, wo die Häscher
und Boten den Verhafteten trösteten und ehrten, wahrnehmen
zu lassen, dass die niederen Beamten des Käthes schon der
Reformation zugeneigt waren, während dieser selbst noch
streng dem alten Glauben huldigte. („Leipz. Tagebl." Nr. i 13
v. 4. März 1898.)

Ii) Rundschreiben an die P. T. Mitarbeiter der
„Enquete über Occultismus"*) — Sehr geehrter Herr 1
Als Veranstalter der Ihnen im vorigen Jahre unterbreiteten

*) Man vgl. hierüber „Psych. Stud." April-Heft 1897 S. 202 ff. —

Der Sekr. d, Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0262