Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 270
(PDF, 192 MB)
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270 Psychische Studien. XXV. Jahr*. 0. Heft. (Juni 1898.)

und erhielt dieselbe Antwort. Er rklärte darauf: — „Das
kann schon stimmen; es hat sich thatsächlieh ein früherer
Besitzer des Hauses erhängt." —

(Schluss folgt.)

II. Abtheilung.

Theoretisches und Kritisches.

Das Uebersinnliche in der deutschen Litteratur

unseres Jahrhunderts.

Von Dr. Richard Wedel in München.

HL

(Fortsetaimg von Seite 234.)

Das noch heute vielumstrittene Thema vom „Verkehre
zwischen Lebenden und Todtentt hat der edle Sänger
von — „Leier und Schwert" —, Theodor Körner, in
einer kleinen Erzählung — „Die Harfe" — behandelt. Und
zwar thut er es in einer Weise, welche die Vermuthung
nahe legt, dass ihm die heutzutage als mediumistisch
bezeichneten Vorgänge vertraut waren, und dass wir es
nicht mit einem blossen Spiele der Phantasie zu thun haben.
Ein junges Ehepaar vertreibt sich die Stunden der Müsse
gern mit Musik. Er spielt auf der Flöte, und sie begleitet
ihn auf der Harfe. Aber ihr Glück ist nur von kurzer
Dauer. Die Gattin stirbt bald am Nervenfieber. Als nun
der trostlose Wittwer nach einiger Zeit die Flöte wieder
zur Hand nimmt, ertönt die Harfe der Verstorbenen mit,
und zugleich erblickt er im Zwielichte der Abenddämmerung
einen Lichtschein am Instrumente. Das Phänomen wiederholt
sich mehrere Male und zuletzt in seiner Sterbestunde.

Diese beiden Dichter, Kleist und Körner, welche beide,
wenngleich auf so verschiedene Art, allzu früh durch die
Schuld des korsischen Emporkömmlings starben, nehmen
eine Mittelstellung, sowohl durch ihre Dichtungsart wie durch
ihre Bedeutung zwischen den Klassikern und den Romantikern
ein. Diese letzteren möchten im Gegensatze zu
jenen das deutsche Mittelalter wieder beleben, aber es ist
nur ein falsches Scheinbild, welches sie erwecken. Es hat
nie solch ein Mittelalter gegeben, wie sie es „aus der Tiefe
des Gemüthes hervorgeholt haben." Unbeschwert von eingehenden
Vorstudien lassen sie ihre Werke entstehen. Und


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