Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 287
(PDF, 192 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0295
Bolm: Die occulten Fähigkeiten Kaspar Hauser's etc. 287

Katzen und Spinnen sind ja bekannt genug, als dass ich
näher auf diesen Zusammenhang einzugehen brauchte.

Am prägnantesten ist aber H.'s Verhalten menschlichen
odischen Strömungen gegenüber.1) Seine Empfindungen
hinsichtlich des thierischen Magnetismus sind vollständig
mit denen somnambuler Personen identisch; für den
Forscher findet sich hier ein reiches, unbenutztes Material.
Ich führe Einiges aus demselben an.

„Ich trat einst", — berichtet Daumer,*) — „während H.
im Gespräch mit Anderen begriffen war, leise hinter ihn
und fuhr in einiger Entfernung von ihm mit der Hand
gegen seinen Rücken herab. Er drehte sich mit dem Ausdruck
des Erschreckens um und fragte, was ich mache,
warum ich ihm den Rücken gestrichen habe, und wollte es
nicht glauben, als ich sagte, ich hätte ihn nicht berührt.. ♦
Als mein Freund vorn in einiger Entfernung mit den Händen
gegen ihn herabstrich, behauptete er, er blase ihn an, ein
kühler Wind gehe an ihn hin; die Stirn wurde heiss, die
Hände kalt, er bekam Drücken in der Herzgrube, wie
wenn, nach seinem Ausdrucke, ein Brocken oder Stein sie
belästigte." — „Im Beiseyn von Herrn Prof. Wurms Hess
ich ihn ein anderes Mal in ziemlicher Entfernung vor mir
hergehen, und sagte ihm, ich wolle gegen ihn mit der Hand
herabfahren, und er solle sagen, wenn er etwas empfinde.
Ich fragte ihn zwei Mal, ob er nichts spüre, so dass es
schien, als mache ich hinter ihm die Bewegung, die ich
linterliess, worauf er verneinend antwortete. Als ich aber
wirklich, und zwar sehr schnell, mit der Hand herabfuhr,
sah man in diesem Augenblicke die Aeusserung des Frostschauders
an ihm, worauf er sich umdrehte und sagte, nun
sei ich mit der Hand herabgefahren.'* — Am stärksten war
die Empfänglichkeit hierfür nach dem Mordversuch. Daumer
Hess ihn damals von einem gesunden und robusten Manne
mesmerisiren. JB. fiel in erquickenden Schlummer, und die
Kur — deren Einzelheiten man bei Daumer*) findet —
verlief äusserst glücklich.

Die Art und Stärke der Einwirkung des thierischen
Magnetismus richtete sich nach der individuellen Verschiedenheit
der einzelnen Personen.4) Am intensivsten
wirkte Daumer, mit dem er durch den täglichen Umgang

*) „Mitteilungen." I, 7. 9. 12. 65. 67, II, 45. — Feuerbach S. 113.
114. — Tucher in der „Sphinx."
*) „Mittheüungen." I, S. 10.
8) „Mittheilungen." I, S. 65 ff.
*) cf. „Mittheilungen." I, S. 10. 66. II, S. 30.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1898/0295