Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
25. Jahrgang.1898
Seite: 288
(PDF, 192 MB)
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288 Psychische Studien. XXV. Jahr£. 6. Keft. (Juni 1889j

in einer Art Eapport stand, auf ihn ein. Tucher schreibt1):
— „Ebenso wirkten auch alle Menschen: gesunde, kräftige
Männer am stärksten, Frauen wenig, Greise und Kinder
gar nicht. Er bezeichnete die Wirksamkeit der gegen ihn
unwillkürlich ausgestreckten Hand als ein Anblasen oder
ein Anwehen. Die ohne sein Wissen und hinter seinem
Rücken ausgestreckte Hand Baumens fühlte er in der Entfernung
von 250 Schritten. Die Wirksamkeit des Menschen
auf ihn war sehr verschieden, angenehm und unangenehm,
bei Debouchirten (ohne dass er von deren Lebensweise
etwas wusste) widrig und abstossend. Jeder Mensch habe,
sagt er, seinen eigenen Geruch; jedoch sei das nicht so ein
Geruch, wie man ihn durch die Nase empfange, sondern
ganz anders, er wisse aber kein Wort dafür. Sehr merkwürdig
ist, dass, während er bei gesunden, kräftigen Menschen
sich passiv-receptiv verhielt, das Umgekehrte statt
hatte bei niedriger stehenden Organisationen. Gegen einen
thierischen Leichnam fühlte er au3 seinem ausgestreckten
Arme ein Ausströmen, das sich bis in die Schulter erstreckte,
und dieses Ausströmen war intermittirend gegen einen
anderen halbverwesten thierischen Körper." — Ganz eigentümlich
verlief ein Besuch IJJs bei einer Somnambule.2)
Daumer hatte ihn zu einem Prof. Heusler gebracht, der
damals als Magnetiseur mit einer Somnambulen in Nürnberg
weilte. — „/7. wurde von der Nähe dieser Person aufs
Widerwärtigste angegriffen, sowie hinwiederum sie von H.
einige besonders widrige Wirkungen verspürte." — Schon
beim Oeffnen der Thüre empfand er ein plötzliches Ziehen
in der Brust, das schliesslich in Zittern, Schmerzen und
Herzklopfen ausartete. „Die Kranke — schreibt //. — setzte
sich auf das Kanapee und sagte, dass ihr übel sei, und
ich sagte auch, dass mir so unwohl sei, dass ich mich setzen
müsse." — Dies währte bei H. sowohl, wie bei der Somnambulen
bis zum folgenden Tage. —

Damit schliesse ich meine Bemerkungen über die eigentlichen
sensitiven Wahrnehmungen K. üT.'s. Sie sollten nur
eine Uebersicht über das reiche Material geben und zugleich
den Beweis für die Wahrscheinlichkeit eines hypernormalen
focculten] Empfindens erbringen. Wohl mag manches auf
Hyperästhesie des gereizten Nervensystems beruhen, wohl
mag auch die Suggestion mitunter eine Rolle gespielt haben;
aber es bleibt doch noch ein beträchtlicher Rest übrig, wo
das eine so unwahrscheinlich wie das andere ist Wir mögen

*) 1. c. „Sphinx."

2) „Mittheiiungen." II, S. 30.


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